Mehrheit der Personalchefs will EMail-Bewerbung

Leider hat sich bei vielen Personalabteilungen die Unsitte eingebürgert, auf per Mail eingegangene Bewerbungen nicht zu reagieren. Weder wird der Eingang der Bewerbung bestätigt noch bei Abschluss des Verfahrens eine Absage verschickt - und das, obwohl dies mit minimalem Aufwand zu bewerkstelligen wäre. Schließlich, so wohl die Denke der Personaler, hat der Bewerber ja keine teure Mappe eingeschickt, auf deren Rücksendung er ein Recht hat. Dass dieser jedoch ein berechtigtes Interesse daran hat, zu erfahren, ob er sich noch Hoffnungen machen kann, ist den Unternehmen wohl egal. Geht man so mit Human Resources um??

Kann ich nur bestätigen. Von 10 Kurzprofilbewerbungen hat gerade einmal einer den Erhalt innerhalb 24h bestätigt. 3 weitere dann innerhalb von 4 Tagen. 2 haben dann nach einer weiteren Anfrage erst reagiert, der Rest bis heute noch nicht! Und dabei wurden noch keine Unterlagen als Anlagen mitgeschickt, sondern zunächst ein Link auf eine Bewerbungs-Site angeboten. Weitere Unterlagen wären auf Wunsch zugegangen (Post oder E-Mail). Ganz krass war eine Firma, welche in Ihrer Stellen-Anzeige in der Tageszeitung ausschließlich Ihre Webadresse angegeben haben (also keine E-Mail-Adresse oder sonstiges). Diese hat sich trotz 2 maliger E-Mail, und Telefonat auf den Anrufbeantworter nicht gemeldet. (Innenarchitekturbüro..also keine gefakte Anzeige!!). In Zeiten, wo sich die Unternehmen in Bewerbern baden können, haben es wohl einige nicht mehr nötig. Kann aber schnell zum Boomerang werden. Denn unter 100erten Bewerbern könnten ja auch potentielle Kunden sein!
Michael Wieden

Moin,

sicherlich kann man erwarten, daß eine Bewerbung beantwortet wird.

Dies ist in meinem Unternehmen auch zu 75% der Fall (Einladung zum Gespräch, Absage, vertrösten auf später, ...).

Aber was ist mit den anderen 25%?

Die werden nicht beantwortet, weil:
_ der Verteiler mit 20 Mitbewerberfirmen im Header steht
_ sich auf Stellen beworben wird, die wir - erkennbar - nicht anbieten.
_ der Betreff nicht eindeutig ist
_ sich zum wiederholten Male bei uns beworben wird, ohne Bezug auf vorherige Kontakte zu machen
_ die Bewerbung nur aus einem Attachment besteht
_ ...

Wir haben mittlerweile eine HOWTO für Bewerbungen auf unsere Site gestellt. Selbst das hilft nicht wirklich.

Wenn man keine Antwort auf eine Bewerbung bekommt, liegt es leider häufig tatsächlich an einem falschen Umgang mit der Bewerbung in den jeweiligen Unternehmen ... aber nicht immer.

Als Personalverantwortlicher ärgert es mich maßlos, wie meine Zeit teilweise von Bewerbern verschwendet wird. In Zeiten von E-Mail ist es ja kein Problem, hunderte von Bewerbungen zu verschicken und es ist offensichtlich einfacher gleich alle anzuschreiben, die nur irgendwie im entferntesten in Frage kommen könnten, anstatt sich 5 Minuten mit einer Vorauswahl zu beschäftigen.

Sorry, aber die Schuld für ein Fehlverhalten liegt nicht immer nur auf einer Seite.

Ciao
Oliver J. Wächter

Hallo,

für Bewerbungen per Mail habe ich nahezu so viel Aufwand betrieben wie für schriftliche, und für Stellen, die mich nicht interessieren, verschwende ich auch keine Zeit. Daß dann offenbar alle Bewerbungen per Mail über einen Kamm geschoren werden, finde ich reichlich oberflächlich. Auch wenn es schwarze Schafe gibt, sollte dies kein Grund sein, auch ernsthafte Bewerber zu ignorieren. Soviel läßt sich aus einer Bewerbung in jedem Fall herauslesen.

Rolf Iben

Ich gebe Ihnen natürlich Recht, Herr Wächter, dass es, wie auch in allen Bereichen, Personen gibt, die das Thema "Online-Bewerbung" nicht verstanden haben. In unserem Fall, und ich habe ebenfalls mehrere Jahre im Personalwesen verbracht, wurde jede Mail mit einem Kurzprofil der sich bewerbenden Person, einem direktem persönlichen und Anschreiben versehen. Da es sich um Initiativbewerbungen handelte, war natürlich ein Bezug auf eine real ausgeschriebene Stelle nicht gegeben. Aber das ist ja der Sinn von Initiativbewerbungen.
Versehen wurde es ledigilich mei einem Link auf eine eigens erstellte Bewerbungssite, von welcher man dann, bei Interesse, die Anlagen herunterladen konnte.
Also ich denke....einfacher und "abwicklungsfreundlicher" kann man es nicht machen.

Im Übrigen ist es ja auch sehr schön, wenn in Ihrem Unternehmen korrekt auf E-Mail Bewerbungen reagiert wird. Ich wollte damit nur aufzeigen, dass dies leider nicht der Regelfall ist. Gerade jetzt, wo die Atellenanzeigenseiten sich zu 80% mit "Key Account"-Angeboten füllen, und ansonsten leer sind, sind Initiativbewerbungen das einzige Mittel. Und diese auf schriftlichem Wege durchzuführen.........sehr teuer.

Mit besten Grüssen
Michael Wieden

Ich sollte nicht nach einer durchgearbeiteten Nacht schreiben....Schreibfehler über Schreibfehler :-(((

Es gibt eine Form der Initiativbewerbung, die bei mir etwa 30% der Fälle ausmacht und auf die ich NICHT reagiere: Der Bewerber schickt offenbar wahllos (und oft an mehere Empfämger im Unternehmen) eine Mail mit dem Text "Anbei meine Bewerbung" (und sonst nix) sowie eine Word-Datei. Schon aus Sicherheitsgründen landet das ungelesen im Trash.