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"Katastrophale Zustände" im E-Commerce beim Gefahrgut-Versand
24.09.2012 Testkäufe enthüllen: Viele Online-Versandhändler verschicken gefährliche Güter in unzureichend oder gar nicht gekennzeichneten Verpackungen. Die meisten Shopbetreiber kennen die Gefahrgutvorschriften nicht, selbst wenn sie gefährliche Produkte im Angebot haben - und gefährden dadurch Menschen und Umwelt.
Das Ergebnis zeugt von erschreckender Unkenntnis, auch wenn der Versand gefährlicher Güter sicherlich nicht zum Kerngeschäft der ausgewählten Händler gehört: Lediglich vier der 25 Warensendungen waren korrekt verpackt und gekennzeichnet. Bei über 80 Prozent der Versandstücke fehlten die vorgeschriebenen Kennzeichen, die richtige Umverpackung oder Ausrichtungspfeile. Damit ist eine Gefährdung von Mensch und Umwelt vorprogrammiert, denn wenn der Beförderer nicht Bescheid weiß, kann er die gefährlichen Sendungen auch nicht richtig handhaben.
Konfrontiert mit ihren Fehlern, zeigten die meisten Händler wenig Einsicht. Mit Antworten wie "eine Auszeichnung als Gefahrgut ist aufgrund der geringen Menge nicht notwendig", "das versenden wir schon immer so" oder "am besten schicken Sie alles ungekennzeichnet wieder zurück" versuchten die Verantwortlichen, sich aus der Pflicht zu stehlen. "Der nicht auf Gefahrgüter spezialisierte Versandhandel verfügt offenbar kaum über Kenntnisse in Sachen Gefahrgut, vertritt diesen Mangel aber in klaren Sätzen", fasst Redakteurin Daniela Schulte-Brader zusammen.