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Studie: Jugendliche wollen Cyborgs sein
19.10.2016 Zwei Drittel der deutschen Teenager wollen sich internetfähige Chips in den Arm implantieren lassen. Die Generation C kann sich ein Leben ohne Netz nicht mehr vorstellen - Was heißt das für Service Provider? Das zeigt eine aktuelle Umfrage zur Internetnutzung unter Jugendlichen.
Das stellt auch die Mobilfunkbranche vor neue Herausforderungen: Die von Amdocs beauftragte Studie zeigt, dass 89 Prozent der Teenager sich vom Angebot ihrer Service Provider im Stich gelassen fühlen. Die Hälfte der unzufriedenen Teens würde den Anbieter wechseln, 40 Prozent würden dies auch ihren Freunden und Verwandten raten. Auf diese Ansprüche müssen Anbieter reagieren:
- Schnelles Internet als alltägliche Grundvoraussetzung
Allein bei dem Gedanken, die Verbindung zu verlieren, werden 56 Prozent der weltweit befragten Teenager nervös - ein Tag ohne Internet wäre schlimmer als ein Tag ohne Familie (52 Prozent). Die Mehrheit der globalen Teens (55 Prozent) hält schnelle Internetverbindungen sogar für ein Grundrecht. Darauf reagieren Unternehmen bereits, etwa Facebook mit der Initiative Internet.org.
- Content muss kostenlos sein
Die Mehrheit der weltweit befragten Teenager (53 Prozent) streamt Filme und Serien, 51 Prozent streamt Fernsehprogramme, 47 Prozent Musik. Insbesondere für diese Angebote ist eine sichere und schnelle Internetverbindung notwendig. Reißt diese ab oder werden Formate nicht nutzerfreundlich in streambaren Paketen angeboten, wechseln Nutzer schnell den Anbieter.
- Neue, digitale Menschen
Teens wollen nicht länger nur Menschen, sondern auch digitale Wesen sein. 67 Prozent der jungen Deutschen wollen sich ein Device mit Internetanschluss in den Arm implantieren lassen, etwa um die eigene Gesundheit zu überwachen. Dieser Trend zeigt, die Generation ist offen für neue Anwendungsmöglichkeiten der Digitalisierung.
- Hervorragende Customer Experience
Wer mit dem Internet und Apps aufwächst, toleriert keine langen Ladezeiten und keine schlechte Menüführung. Die Customer Journey darf nicht vom Angebot ablenken, sondern muss animieren.
- Personalisierung ist Pflicht
39 Prozent der Generation C freut sich über Werbung, die relevant für sie ist. Personalisierte Landing Pages und Inhalte auf allen Kanälen sind in Zukunft die Grundlage. Das eröffnet Service Providern neue Möglichkeiten für Omni-Channel-Konzepte, mit denen sie Kunden noch gezielter ansprechen und für neue Angebote oder Services begeistern können.
"Teenager verschmelzen mit dem Internet", sagt Nicole Biel , EMEA-Manager von Amdocs. "Social Networks sind ihr Zuhause, kostenlose Inhalte ihr täglich Brot. Ebenso sieht es die internetaffine Generation C. Sie ist die primäre Zielgruppe; wer sie erreicht, erreicht Millenials und Teenager. Service Provider können es sich daher nicht leisten, das Konsumverhalten dieser Gruppe außer Acht zu lassen", fährt Biel fort. "Unternehmen müssen diese neuen Anforderungen ernst nehmen, wenn sie nicht von Google und Co. verdrängt werden wollen. Insbesondere durch Omni-Channel-Ansätze und eine entsprechende Customer Experience lassen sich erste Erfolge für eine bessere Kundenansprache erzielen."