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Warum ich nie wieder ein Nokia-Handy kaufen werde

21.04.2010 Ich bin ein DAU. Und stolz darauf. Leider bin ich auch aus tiefstem Herzen unreligiös. Deswegen werde ich mich wohl mit dem Teufel verbünden müssen. Ein Abgesang auf einen Marktführer, der mich nicht versteht.

 (Bild: Hightext)
Bild: Hightext
Eigentlich, so bilde ich mir ein, bin ich ein klagloser Kunde: Wenn ein Gerät das tut, was es verspricht, dann benutze ich es. Ich benötige keine außergewöhnlichen Funktionen. Ich teste Systeme nicht bis ans Limit. Ich bin kaum preissensitiv. Dennoch hat es Nokia geschafft, mich als Kunden zu vergrätzen. Ich habe jetzt die Qual der Wahl. Aber Nokia hat jetzt ein Problem.

Das "Nokia N95 8 GByte", das ich mein eigen nenne, ist ein Smartphone, das in der Business-Oberklasse positioniert ist. So eine Art Blackberry mit Kamera, direkt positioniert gegen iPhone und anderes Manager-Spielzeug. Bei mir fiel die Entscheidung wegen der 5-Megapixel-Kamera. Ansonsten wollte ich ein bisschen surfen, ein bisschen mailen, ein bisschen adressverwalten.
Nach zwei Jahren Benutzung wage ich zu sagen: Nie wieder! Denn Nokia beweist immer wieder, dass es Technik über den Menschen stellt. Was immer dann nervig ist, wenn ein Mensch diese Technik benutzen will.

Das N95 ist ein Slider-Handy mit insgesamt drei Tastaturen und zwei Kameras. So als hätte das Marketing der Technik eine Feature-Liste vorgelegt und diese hätte sie abgearbeitet nach dem Motto "Keine Ahnung wozu wir das einbauen sollen, aber macht sich in Produktvergleichen gut". Da wäre eine Minikamera auf der Vorderseite (für Mobil-Videokonferenzen). Da wäre das Videotasten-Menü, wenn man den Slider nach unten statt nach oben schiebt. Beides habe ich nie benutzt. Da wäre ein zweiter zentraler Menüknopf, der neben einem hierarchischen ein Alternativmenü mit fliegenden Icons hervorzaubert (ich drücke immer den falschen Knopf). Soweit die Technik um der Technik willen. Und da wären Usability-Unmöglichkeiten wie eine Volltextsuche, die leider unbedienbar ist, weil sie ausschließlich mit T9 funktioniert - was eine Suche nach Namen unglücklicherweise unmöglich macht.

Da gibt es eine Marketingabteilung, die mir zu allen denkbaren Unzeiten Werbe-SMS schickt, die ich nicht abstellen kann. Und da gibt es die Nokia-Zukunft: Den Ovi-Shop mit "tausenden von kostenlosen Apps", den iPhone-Appstore-Killer-Wannabe.
Tatsächlich ist der Ovi-Store eine Mischung aus teuren und schlecht bewerteten Anwendungen, schlechtbewerteter Crippleware ("Probierversion", "Demo") und 30 Gratis-Anwendungen für N95. Ob es mehr gibt weiß ich nicht - ich habe das Menü der Website nicht verstanden und nach einer Viertelstunde Pulldown-Menü-Jonglieren aufgegeben.

Drei Anwendungen habe ich ausprobiert: Einen Facebook-Client, der nicht funktioniert hat, einen als Gratis-App avisierten Twitter-Client, der nach kurzer Zeit wollte, dass ich auf eine kostenpflichtige Version upgrade und die mit viel Marketing-Tamtam angekündigte "kostenlose Navigation auf Nokia Handys. Für immer". Auf der Nokia-Website habe ich es gefunden wie immer (also: gar nicht - Lost in Hyperspace) und meine Desktop-Verwaltungssoftware von Nokia gab fünfmal auf, als sie eine zur Installation nötige Basisversion herunterladen wollte.
Was Nokia angeht, gebe ich also auch von nun an auf.

Jetzt muss ich mir nur noch eine Alternative überlegen

  • Apple zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser kommt für mich nicht in Frage. Ich will mich nicht mit Haut und Haaren einer Sekte verschreiben - selbst wenn es eine Usability-Sekte ist. Selbst wenn es das coolste seit Erfindung des Vakuums ist.

  • Android zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser ? Ein dicker Minuspunkt für die Datenkrake Google. Ein Plus für Open Source.

  • Microsoft zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser ? Eine Alternative, die ich in den letzten Jahren nie in Erwägung gezogen hätte. Aber sie mutieren ja zu den Guten. Und über Windows Mobile sprechen Experten nur Gutes.

Vermutlich wird es irgendein Android von einem Drittanbieter - oder doch Microsoft. Beide können Technik (wie Nokia) und Social und Usability (wie Nokia nicht). Apple hat (nicht bei mir, bei anderen schon) auch gute Chancen. Nokia zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser nicht.
Thema: Warum ich nie wieder ein Nokia-Handy kaufen werde

Kommentar von Joachim Graf

Wie der Mobilmarkt in Zukunft funktioniert

Nokia hat nicht deswegen ein Problem, weil die Firma von gestern ist. Sie ist nur nicht von morgen.

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 (Michael Poganiatz)
Bild: Michael Poganiatz
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