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Social Media
Nutzeransturm bei Telegram, Signal und Threema
von Frauke Schobelt
14.01.2021 Veränderte Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien bei WhatsApp treiben Nutzer in Scharen zur Messaging-Konkurrenz.
Bild: Thomas Ulrich auf Pixabay
Partystimmung bei Telegram
: Der russische Messaging-Dienst feiert am Mittwoch die geknackte Grenze von 500 Millionen monatlich aktiven Nutzern. Alleine in den vergangenen 72 Stunden hätten sich 25 Millionen neue Nutzer registriert, schreibt der Dienst in einer Mitteilung an seine Community. 38 Prozent kommen demnach aus Asien, 27 Prozent aus Europa, 21 Prozent aus Lateinamerika und 8 Prozent aus Nahost und Nordafrika.
Hintergrund für den Nutzeransturm sind unter anderem die geänderten Nutzungsbedingungen und neue Datenschutzrichtlinie bei der Konkurrenz-Plattform WhatsApp . Aktuell werden Nutzer vor die Wahl gestellt, entweder bis zum 8. Februar den neuen Bedingungen zuzustimmen oder die Plattform nicht mehr nutzen zu können. Der Mutterkonzern Facebook will künftig auch die Daten seiner Messaging-Tochter WhatsApp für personalisierte Inhalte nutzen, obwohl der Konzern dies bei der Übernahme ausgeschlossen hatte. Nutzer in Europa soll dies nicht betreffen, da hier Datenschutzrichtlinien wie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) wirken. Welche Daten WhatsApp dennoch weitergibt und welche nicht, ist jedoch umstritten, weshalb Datenschützer für europäische Nutzer auch keine Entwarnung geben . WhatsApp zählte zuletzt rund zwei Milliarden monatlich aktive Nutzer.
Seit Bekanntgabe dieser Strategie fliehen WhatsApp-Nutzer in Scharen zur Konkurrenz. Auch der Messaging-Dienst Signal sowie die Schweizer Instant-Messaging-App Threema berichtet laut Medienberichten von einer Explosion der Nutzerzahlen. An normalen Tagen verzeichnet das Unternehmen eigenen Aussagen zufolge einige Tausend Downloads pro Tag - seit Freitag seien es vier Mal mehr. In den App-Stores in Deutschland, Schweiz und Österreich landete Threema auf Platz 1 der App-Charts der Bezahl-Apps.
Auch Telegram profitiert. "Die Menschen wollen ihre Privatsphäre nicht mehr für kostenlose Dienste hergeben", schreibt der russische App-Gründer Pawel Durow in seinem Telegram-Kanal. Telegram sichere dagegen Privacy und eine sichere Kommunikation zu. Die Verschlüsselungstechnologie von Telegram steht allerdings in der Kritik, weil Nachrichten nicht automatisch Ende-zu Ende-verschlüsselt sind, sondern permanent auf einem Server gespeichert werden und so einsehbar sein könnten.
Bisher wollte Telegram seine Reichweite nicht über Werbung vermarkten, kündigte im Dezember jedoch einen Kurswechsel an. Künftig sollen kostenpflichtige Angebote und Werbung das nötige Geld für weiteres Wachstum einspielen, meldet der Spiegel . Geplant sind neue Funktionen für Power-User und berufliche Nutzergruppen, kündigte Durow auf seinem Telegram-Kanal an. Über eine eigene Werbeplattform soll zudem Werbung in großen Nachrichtenkanälen geschaltet werden. Normale Chats und Gruppenchats bleiben kosten- und werbefrei.
Telegram steht in der Kritik, weil der Dienst weniger als andere Anbieter mit den Behörden kooperiert. In Deutschland geriet Telegram in die Negativschlagzeilen, weil viele Corona-Leugner wie Attila Hildmann oder Michael Wendler den Kanal nutzen, um ihre kruden Verschwörungstheorien zu verbreiten. Auch als Darknet-Alternative für Drogengeschäfte machte sich der Kanal einen zweifelhaften Namen. In Belarus dient der Kanal Demonstranten dagegen als sicherer Kanal, um den Widerstand gegen Präsident Alexander Lukaschenko zu organisieren.
Hintergrund für den Nutzeransturm sind unter anderem die geänderten Nutzungsbedingungen und neue Datenschutzrichtlinie bei der Konkurrenz-Plattform WhatsApp . Aktuell werden Nutzer vor die Wahl gestellt, entweder bis zum 8. Februar den neuen Bedingungen zuzustimmen oder die Plattform nicht mehr nutzen zu können. Der Mutterkonzern Facebook will künftig auch die Daten seiner Messaging-Tochter WhatsApp für personalisierte Inhalte nutzen, obwohl der Konzern dies bei der Übernahme ausgeschlossen hatte. Nutzer in Europa soll dies nicht betreffen, da hier Datenschutzrichtlinien wie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) wirken. Welche Daten WhatsApp dennoch weitergibt und welche nicht, ist jedoch umstritten, weshalb Datenschützer für europäische Nutzer auch keine Entwarnung geben . WhatsApp zählte zuletzt rund zwei Milliarden monatlich aktive Nutzer.
Seit Bekanntgabe dieser Strategie fliehen WhatsApp-Nutzer in Scharen zur Konkurrenz. Auch der Messaging-Dienst Signal sowie die Schweizer Instant-Messaging-App Threema berichtet laut Medienberichten von einer Explosion der Nutzerzahlen. An normalen Tagen verzeichnet das Unternehmen eigenen Aussagen zufolge einige Tausend Downloads pro Tag - seit Freitag seien es vier Mal mehr. In den App-Stores in Deutschland, Schweiz und Österreich landete Threema auf Platz 1 der App-Charts der Bezahl-Apps.
Auch Telegram profitiert. "Die Menschen wollen ihre Privatsphäre nicht mehr für kostenlose Dienste hergeben", schreibt der russische App-Gründer Pawel Durow in seinem Telegram-Kanal. Telegram sichere dagegen Privacy und eine sichere Kommunikation zu. Die Verschlüsselungstechnologie von Telegram steht allerdings in der Kritik, weil Nachrichten nicht automatisch Ende-zu Ende-verschlüsselt sind, sondern permanent auf einem Server gespeichert werden und so einsehbar sein könnten.
Bisher wollte Telegram seine Reichweite nicht über Werbung vermarkten, kündigte im Dezember jedoch einen Kurswechsel an. Künftig sollen kostenpflichtige Angebote und Werbung das nötige Geld für weiteres Wachstum einspielen, meldet der Spiegel . Geplant sind neue Funktionen für Power-User und berufliche Nutzergruppen, kündigte Durow auf seinem Telegram-Kanal an. Über eine eigene Werbeplattform soll zudem Werbung in großen Nachrichtenkanälen geschaltet werden. Normale Chats und Gruppenchats bleiben kosten- und werbefrei.
Telegram steht in der Kritik, weil der Dienst weniger als andere Anbieter mit den Behörden kooperiert. In Deutschland geriet Telegram in die Negativschlagzeilen, weil viele Corona-Leugner wie Attila Hildmann oder Michael Wendler den Kanal nutzen, um ihre kruden Verschwörungstheorien zu verbreiten. Auch als Darknet-Alternative für Drogengeschäfte machte sich der Kanal einen zweifelhaften Namen. In Belarus dient der Kanal Demonstranten dagegen als sicherer Kanal, um den Widerstand gegen Präsident Alexander Lukaschenko zu organisieren.
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