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"Nicht die Gedanken der immer einflussreicher werdenden Zukunftsberater und Trendgurus der Gegenwart sind wichtig, sondern das Phänomen selbst"

03.10.2000 - Schon mein erster Gesprächspartner widerspricht mir heftig: "Ich will Ihnen nicht zu nahe treten", sagt mir der Kommunikationsforscher Norbert Bolz, "aber nicht die Gedanken der immer einflussreicher werdenden Zukunftsberater und Trendgurus der Gegenwart sind wichtig, sondern das Phänomen selbst." Ein Guru, der das Prinzip der Religion angreift, ist ein netter dialektischer Widerspruch. "Warum haben Gurus derzeit so viel Erfolg, warum sind sie so wichtig und verdienen so viel Geld?", fragt er mich rhetorisch. Und als ich keine Antwort gebe, antwortet er.

Das Guru-Unwesen sei, so predigt er mir, "etwas Religiöses". Ursachse sei das allerorten grassierende gesellschaftspolitische Problem der Orientierungslosigkeit.

Die Ideen gilt es stark zu selektieren, nicht alles sei erwähnenswert. Ich verstehe das, er ist Universitätsprofessor in Essen, er muss mir etwas empfehlen.

Kein Guru will ein Guru sein. ‚Vor-Denker' ist eine Vokabel, die mir bei meinen Gesprächen immer wieder - verbal oder ungesagt - unterkommt. Etwas sagen, was neu ist. Das bedeutet: Etwas bislang Ungedachtes sagen. Abseits der ausgetretenen Trampelpfade des Mainsteam-Denkens durch die mentalen Büsche schleichen. Wer so etwas tut, ist ein Vor-Denker. Wer so etwas erzählt, ist ein interessanter Referent (Wert: 4,5 auf der nach oben offenen

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