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Wie die Digitalisierung Marketing-Manager verunsichert
08.04.2016 Gefragt nach den persönlichen Top-Herausforderungen, nennen Deutschlands Marketingverantwortliche zuerst digitale Themen. Bei der Bewältigung haben die Führungskräfte aber ihre Schwierigkeiten, da ihnen fachliches Know-how und Sparringspartner fehlen.
Auch bei traditionellen Marketing-Kompetenzen wie der Auswahl geeigneter Kommunikationskanäle für Zielgruppen herrscht Frust, da die Digitalisierung auch diese Disziplin deutlich erschwert hat. Zwar hält die Mehrheit der Befragten dieses Know-how für äußerst relevant - besonders gut beherrschen es aber nur 46 Prozent. So offenbaren selbst bei Basis-Themen wie Erfolgsmessung und Budgetplanung mehr als vier von zehn Managern Schwächen.
Die Unsicherheiten der Marketing-Manager haben schwerwiegende Auswirkungen. So geben 58 Prozent der Befragten offen zu, gefällte Entscheidungen im Nachhinein häufig gern revidieren zu wollen. Acht von zehn befragten Führungskräften geben in der Studie an, dass von ihnen Entscheidungen innerhalb kürzester Zeit abverlangt werden.
Mehr als jeder zweite Marketing-Manager hat keine Möglichkeit, sich auf Augenhöhe mit einem Experten zu fachlichen Fragestellungen auszutauschen. 43 Prozent können zwar im Unternehmen Personen benennen, bei denen sie das nötige Know-how verorten. Aus Prestige-Gründen scheuen sie sich jedoch, den Austausch zu suchen.
Einen Sparringspartner wünschen sich die Marketingverantwortlichen vor allem bei der Entwicklung neuer Marketingstrategien und Jahresplänen sowie der fachlichen Beurteilung von Konzepten für Vorgesetzte beziehungsweise den Vorstand. Für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist es den Führungskräften besonders wichtig, dass die Chemie untereinander stimmt (57 Prozent "sehr wichtig"). Wert legen sie auch auf Digital-Know-how, Führungserfahrung sowie branchenübergreifende Marketingerfahrung. Als Bezahlmodell für Sparring bevorzugen Entscheider ein Honorar nach Aufwand.