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Verstecktes Internet: Smarte Techniken machen Privacy zur Herausforderungen
28.07.2015 Das Fraunhofer Institut warnt vor den Schwierigkeiten, in Zukunft die Privatsphäre zu schützen. Die immer dichtere Vernetzung der Geräte im Internet der Dinge macht Privacy zur Herausforderung.
Vor dem Hintergrund dieser veränderten Rahmenbedingungen für den Privatheits- und Datenschutz beschreibt der Forschungsverbund "Forum Privatheit " im White Paper "Verstecktes Internet " die Risiken, die bei der Nutzung von Smart TVs, vernetzten Autos und Wearables entstehen können: So erheben etwa Smart TVs schon beim gewöhnlichen Fernsehen Nutzungs- und Verhaltensdaten und ermöglichen über Foto-, Audio- und Videoaufnahmen sogar eine persönliche Identifikation. Dadurch lassen sich nicht nur Einzelpersonen, sondern auch große Teile der Bevölkerung überwachen. All dies trifft in ähnlicher Weise auf vernetzte Autos zu, die fahrzeugbezogene Daten, das Verhalten des Fahrers sowie Umgebungsdaten erfassen und diese an Fahrzeughersteller oder andere Verkehrsteilnehmer weiterleiten können.
Neben Informationen über Fahrstil, Aufenthaltsort oder Fahrstrecke ließen sich durch die Verknüpfung mit anderen Daten zudem persönliche Merkmale und Gewohnheiten der Nutzer ableiten. Dies ist auch bei sogenannten Wearables der Fall, also Geräten wie intelligenten Fitnessarmbändern oder Smart Watches, die direkt am Körper getragen werden. Durch die Erhebung von Gesundheitsdaten sind zum Beispiel tiefe Einblicke in die privaten Lebensumstände der Nutzer möglich.
Peter Zoche , der am Fraunhofer ISI die Forschungsaktivitäten des Forum Privatheit koordiniert, nennt an Hersteller, Nutzer und die Politik gerichtet einige zentrale Problembereiche und Gestaltungspotenziale: "Der Forderung nach informationeller Selbstbestimmung stehen ein intransparenter Datenhandel und versteckt erfolgende Datenerhebungen gegenüber. Hinzu kommt, dass sich die Grundeinstellung smarter Geräte oft nur bedingt verändern lässt. Und wenn Nutzer aktiv werden möchten, um selbst für mehr Datenschutz zu sorgen, sehen sie sich mit einer Informationsflut und komplexen Geschäftsbedingungen konfrontiert." Laut Zoche sollten vernetzte Geräte und Anwendungen in Zukunft über datenschutzfreundliche Konfigurationen (Privacy by Default) verfügen und Nutzer durch visuelle oder akustische Hinweise auf mögliche Datentransfers hingewiesen und ihre Informationsbedarfe hierbei berücksichtigt werden.