Deutsche halten EU nicht für führend bei Digitalisierung
08.05.2024 Am 9. Juni ist Europawahl und mit ihr rückt die Digitalpolitik zunehmend in den Fokus der deutschen Wählerschaft. In einer repräsentativen Umfrage wurde untersucht, welche Bedeutung Digitalpolitik für die Wahlentscheidung hat, wie die Deutschen Europas digitale Chancen bewerten und welche digitalen Themen ihnen für die kommende Wahlperiode besonders wichtig sind.
China und USA sind Digital Leader
Fast die Hälfte der Deutschen betrachtet laut eco Stimmungsbild China mit Abstand als führende Nation in der Digitalisierung (47,7 Prozent), gefolgt von den USA mit 15,4 Prozent. Die Europäische Union liegt mit 4,1 Prozent auf Platz 3. Unter den führenden EU-Mitgliedsländern werden vor allem Estland (18,9 Prozent), Schweden (10 Prozent) und Dänemark (7,8 Prozent) als am meisten digitalisiert angesehen. Deutschland hingegen schneidet mit lediglich 2,2 Prozent im Vergleich schlecht ab.Für rund ein Viertel (23,9%) der WählerInnen ist die Digitalpolitik relevant für die Wahlentscheidung
Die schlechte Digitalisierungsbilanz der EU steht im direkten Spannungsverhältnis zu der Bedeutung der Digitalpolitik in dieser Wahl: 23,9 Prozent der Befragten gaben an, dass das Thema für sie bei der Europawahl wichtig oder sogar sehr wichtig sei. Besonders in den Altersgruppen der 18-29-Jährigen (28 Prozent), der 30-39-Jährigen (28,8 Prozent) und der 40-49-Jährigen (28,9 Prozent) zeigt sich eine hohe Relevanz der Digitalpolitik-Programme einer Partei auf die Wahlentscheidung. Insbesondere Wählerinnen und Wähler der Grünen (43,2 Prozent), der FDP (37,1 Prozent) und der Linken (36,4 Prozent) betonen die Bedeutung dieses Themas.Die befragten WählerInnen identifizierten die Cybersicherheit mit 37,0 Prozent als wichtigstes Thema in der digitalen Politik für Europa, gefolgt vom flächendeckenden Ausbau von Glasfasernetzen mit 21,3 Prozent. Auf Platz 3 steht das Zukunftsthema Künstliche Intelligenz mit 11,4 Prozent.