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Niedriger IT-Reifegrad: Krankenhäuser haben Nachholbedarf bei Digitalisierung
18.01.2016 Deutsche Krankenhäuser haben ein großes Interesse daran, ihr Geschäft zu digitalisieren. Das geht aus einer neuen Untersuchung des Beratungsunternehmen Inverto
hervor. Diese belegt allerdings auch, dass den Häusern die Implementierung der notwendigen Technik schwerfällt: Der durchschnittliche Reifegrad der IT in den Krankenhäusern ist noch niedrig.
Danach gefragt, welche weiteren Hürden und Risiken sie mit Blick auf die Einführung neuer, digitaler Technologien sehen, nannten die Befragten außerdem fehlende Mittel für Investitionen (61 Prozent bewerteten dies mit 'sehr hoch' oder 'hoch'), fehlende Kapazitäten innerhalb der hauseigenen IT-Abteilung (54 Prozent), heterogene IT-Strukturen (48 Prozent), Schwierigkeiten beim Datenschutz (38 Prozent), sowie die mangelnde Bereitschaft der Mitarbeiter (31 Prozent).
Insgesamt geht die Mehrheit der Befragten jedoch davon aus, dass der Nutzen von Digitalisierungsvorhaben die damit verbundenen Schwierigkeiten bei weitem übersteigt: 87 Prozent der Befragten stimmten einer entsprechenden Aussage'"voll' bzw. 'überwiegend' zu.
Universitätskliniken besser vorbereitet
Beim Blick auf die Voraussetzungen der verschiedenen Krankenhäuser zur Digitalisierung, haben die beiden Gruppen erneut einen Vorsprung: Universitätskliniken verfügen häufiger (67 Prozent) über eine Schnittstelle zwischen dem Krankenhausinformationssystem und dem Materialwirtschaftsystem als Maximal- und Schwerpunktversorger (50 Prozent) bzw. Grund- und Regelversorger (53 Prozent). Zudem setzen Universitätskliniken häufiger (78 Prozent) Barcode-Scanner zum Einlesen von Material- oder Geräteinformationen ein (gegenüber 54 bzw. 59 Prozent).Auch Krankenhäuser mit Kalkulationsvereinbarung verfügen über bessere Voraussetzungen: Sie verknüpfen das KIS und MaWi öfter als Häuser ohne Vereinbarung (72 gegenüber 36 Prozent) und planen häufiger UDI-Anwendungen einzuführen (54 gegenüber 10 Prozent).