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Startups: Acht von zehn sehen Zurückhaltung von Investoren
20.06.2023 Im Schnitt müssen Startups in den kommenden 24 Monaten 2,3 Millionen Euro einsammeln. Ein Drittel überlegt, wegen des Kapitalmangels ins Ausland zu gehen.
17 Prozent der Startups mit Kapitalbedarf haben die Finanzierung für die nächsten zwei Jahre bereits gesichert und es steht ausreichend Geld zur Verfügung, mehr als drei Viertel (79 Prozent) sind allerdings noch auf der Suche. Und immerhin 14 Prozent von ihnen halten es derzeit für unwahrscheinlich, dass sie das benötigte Geld auftreiben können
"Viele Startups mussten zuletzt auf die Kostenbremse treten und ihre Profitabilität erhöhen, dadurch ist der durchschnittliche Kapitalbedarf zurückgegangen. Die Zurückhaltung der Investoren darf aber nicht Wachstum und internationale Expansion deutscher Startups ausbremsen", sagt Niklas Veltkamp , Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung. "Auch die Politik sollte die Entwicklungen in den kommenden Monaten genau verfolgen und wenn nötig gegensteuern." So wurden mit dem Start des DeepTech & Climate Fonds sowie der European Tech Champions Initiative zwar erste Grundsteine für eine weitere Mobilisierung privaten Wagniskapitals gelegt, es sollten jedoch Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit neue Investorengruppen wie Pensionskassen oder Versicherungen verstärkt in Startups investieren und von deren Wachstum profitieren können. Zudem muss Deutschland als Fondsstandort attraktiver werden, etwa indem die geplante Umsatzsteuerbefreiung für Wagniskapitalfonds ähnlich wie in vielen anderen EU-Mitgliedsstaaten zeitnah umgesetzt wird.
Aktuell ist nur rund ein Drittel (32 Prozent) der Gründerinnen und Gründer der Meinung, dass es in Deutschland ausreichend Venture Capital gibt. Und ebenfalls rund ein Drittel (34 Prozent) überlegt, mit dem eigenen Startup ins Ausland zu gehen, weil es in Deutschland zu wenig Kapital gibt. Ein Börsengang ist dabei für die Mehrheit der Startups aktuell keine Option. Nur 31 Prozent halten den Gang aufs Parkett bei einer deutschen Börse in der Zukunft für eine Option, 25 Prozent können sich das im Ausland vorstellen. "Damit es gelingt, europäische Startup-Champions in Deutschland zu halten, müssen wir den Kapitalmarkt stärken und potenzielle Exit-Kanäle ausbauen", so Veltkamp.