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Jahresbilanz: Zwölf Prozent weniger Risikokapital für Start-ups
13.01.2017 Für Start-ups wird es immer schwerer an Risikokapital zu gelangen. Das Investitionsvolumen in Deutschland ging der Studie Venture Pulse von KPMG zufolge deutlich zurück.
Tim Dümichen , Partner bei KPMG: "Das vergangene Jahr ist von deutlich mehr Vorsicht auf Seiten der Investoren gekennzeichnet." Das habe auch daran gelegen, dass einige Börsengänge zu Jahresbeginn die vorherigen Unternehmensbewertungen nicht bestätigen konnten. Hinzu kämen Unsicherheiten wie der anstehende 'Brexit' oder der überraschende Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA. Für die Zurückhaltung dürfte auch die deutlich gesunkene Zahl an erfolgreichen Exits eine Rolle gespielt haben: ihre Zahl sank von 1.733 in 2015 um über 25 Prozent auf 1.283; die Gesamterlöse von 80 Milliarden auf 69 Milliarden Dollar.
Fast 30 Prozent weniger Deals in Europa
In Europa ging die Zahl der Deals um fast ein Drittel zurück, von 4.378 (2015) auf 3.142 (2016). Das dabei investierte Volumen sank von 18 Milliarden auf 15,7 Milliarden Dollar. Dabei kommt Deutschland noch vergleichsweise glimpflich davon: hier beträgt der Rückgang mit 345 Deals (nach 407 in 2015) lediglich 15 Prozent; allerdings sank das Investmentvolumen von 3,6 Milliarden auf 1,9 Milliarden Dollar sehr deutlich. Im europäischen Städtevergleich hat London mit 3,1 Milliarden investiertem Venture Capital die Nase deutlich vor Paris und Berlin (1,1 Milliarden beziehungsweise 1 Milliarde Dollar).Lediglich in Asien blieb das Investmentvolumen mit 39 Milliarden Dollar im Vergleich zu 2015 mehr oder weniger unverändert, während Amerika und Europa einen Rückgang verzeichnen. Eine immer größere Rolle spielen Corporate Venture-Aktivitäten. Hier steigen Anteil und Umfang der Investitionen seit 2010 kontinuierlich an. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die von Corporates investierte Summe von 60 Milliarden auf 65 Milliarden Dollar; der Anteil an den Gesamtinvestments wuchs entsprechend von 13 auf 15 Prozent.