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Übernahmen & Merger: Im Handel geht es selten um Digitalkompetenz
08.07.2019 Nur bei sechs Prozent der europäischen und rund zehn Prozent der deutschen Fusionen oder Übernahmen steht eine Stärkung der digitalen Kompetenz im Mittelpunkt. Am häufigsten geht es in der Handels- und Konsumgüterindustrie um Marktkonsolidierung und Wachstum.
Zwischen November 2017 und Dezember 2018 wurden in Europa insgesamt 612 Deals ohne Private-Equity-Beteiligung in der Handels- und Konsumgüterbranche abgeschlossen. Lediglich 37 Transaktionen verfolgten eindeutig ein digitales Vorhaben. In Deutschland hatten die Käufer immerhin bei einem von zehn Deals die klare Absicht, Online-Expertise einzukaufen.
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Jetzt Mitglied werdenUSA und China sind mutiger beim Zukauf innovativer Technologien Auch im europäischen Vergleich geht es bei den Transaktionen meist darum, einen Markt zu konsolidieren oder in neue Märkte vorzustoßen. Deals mit einem digitalen Hintergrund bilden mit einem Anteil von rund 6 Prozent die Ausnahme.
Nach Ansicht der Studienautoren orientieren sich zwar auch europäische Hersteller und Händler am Branchenführer Amazon und digitalisieren zunehmend ihr eigenes Geschäftsmodell. "An junge Unternehmen, die branchenspezifische Technologien wie Blockchain- oder Cloud-Lösungen, Anwendungen für Künstliche Intelligenz (KI) oder Data Analytics bieten, trauen sich nach wie vor eher die Mitbewerber aus den USA oder China heran", so die Einschätzung des PwC-Experten Christian Wulff , der den Bereich Handel und Konsumgüter leitet.