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Unternehmenswerte: Junge und Senior-Unternehmer zwischen Zoff und Konsens
13.05.2024 Junge wie ältere Unternehmer fordern einen Paradigmenwechsel von der Wirtschaft - sie soll sozialen und ökologischen Mehrwert höher priorisieren als Gewinne für ihre Aktionäre.
Die Mehrheit der Befragten beider Generationen fordern von Unternehmen, sozialen und ökologischen Mehrwert höher zu priorisieren als Gewinne für ihre Aktionäre. Die geforderte Prioritäten-Hierarchie würde die aktuellen Verhältnisse, bei denen aus Sicht der Befragten der Shareholder Value dominiert, auf den Kopf stellen. Zwischen den Generationen besteht Einigkeit darüber, dass die zunehmende Knappheit natürlicher Ressourcen eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist. Um ihr zu begegnen, wären die Befragten sogar mehrheitlich bereit, temporär auf Wirtschaftswachstum zu verzichten. Beide Generationen geben an, dass sowohl Unternehmen als auch Politik und Konsumenten weit mehr für einen nachhaltigen Umgang mit knappen natürlichen Ressourcen tun müssen, als dies aktuell der Fall ist. Sie sehen für Unternehmen aber auch eine Chance.
Nachhaltigkeit ist Konsens zwischen den Generationen
Knappheit natürlicher Ressourcen wirke bereits als Katalysator für nachhaltige Transformationsprozesse, geben 72 Prozent der Nachwuchskräfte, der 'Leaders of Tomorrow', wie die Studie sie nennt, und 69 Prozent der Senior Executives an.Weniger Einigkeit zwischen heutigen und zukünftigen Führungskräften besteht bei der Beurteilung konkreter Maßnahmen zum Ressourcenschutz. Der Konsens, Nachhaltigkeit im Unternehmen an erste Stelle zu setzen, endet jäh, wenn es um die Übernahme persönlicher Verantwortung geht: Während 63 Prozent der Führungskräfte von morgen fordern, dass Manager-Boni stärker von Nachhaltigkeitszielen als von finanziellen Zielen abhängig sein sollten, stimmen dem nur 32 Prozent der heutigen Führungskräfte zu.
Generationenübergreifende Führung als Schlüssel für nachhaltigen Wandel
Die Mehrheit der zukünftigen Führungskräfte (63 Prozent) glaubt, dass strengere Regeln und Marktregulierungen eher zu nachhaltigem Wandel führen als der freie Markt. Das sehen die heutigen Topmanager ähnlich (57 Prozent). Bei den konkreten politischen Maßnahmen zum Ressourcenschutz herrscht allerdings wieder Uneinigkeit. Während beide Generationen internationale Zusammenarbeit und die Finanzierung von Forschung und Entwicklung für besonders zielführend halten, neigen nur die jungen Führungskräfte dazu, Sanktionsmechanismen und Steuern auf ressourcenintensive Güter zu fordern. Die heutigen Führungskräfte hingegen präferieren Maßnahmen, die Unternehmen zur Nachhaltigkeits-Berichterstattung und zu Effizienzstandards ermutigen. Der viel diskutierte Emissionshandel wird von keiner der beiden Generationen als besonders wirkungsvoll angesehen.Intergenerationale Zusammenarbeit in der Unternehmensführung ist eine Notwendigkeit für nachhaltigen Wandel. Darin sind sich die Studienteilnehmenden einig (81 Prozent der zukünftigen und 77 Prozent der heutigen Führungskräfte).