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Paid Content: Digitale Kioske sind schlecht für's Geschäft
03.03.2017 Eine Studie der Universität Hamburg legt einen negativen Effekt von digitalen Kiosk-Angeboten nahe. Die Plattformen von Blende, Readly & Co. sorgen kaum für neue Leser, sondern eher für einen Abonnentenschwund bei den Verlagen.
Zunächst klingt die Studie "Competing with Free: Flatrates in the Publishing Industry" von Professor Michel Clement vom Institut für Marketing und Medien der Univerität Hamburg erfreulich: Die Mehrzahl der 1.923 befragen Personen steht digitalen Kiosken positiv gegenüber. Insbesondere Flatrate-Modelle kommen gut an, die allerdings nicht mehr als 10 Euro kosten dürfen.
Allerdings: Viele der zahlenden Leser würden ihre ihre bisherige kostenpflichtige Bezugsquelle dafür wechseln. Egal welches Preismodell die Verlage anbieten: 99 Prozent des Umsatzes wird der Studie zufolge mit Lesern erwirtschaftet, die heute ohnehin schon für journalistische Inhalte zahlen. Heißt: Neue Angebote kannibalisieren bestehende. Statt neue Leser zu gewinnen, werden alte umgeschichtet.
Erst vor kurzem hatte iBusiness in einer Analyse beschrieben, dass für Verlage unterm Strich ein festes Monatsabo die gewinnbringendste Entwicklung verspricht (siehe iBusiness: Paid Content - Wie erfolgreiche Bezahlschranken funktionieren ).