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Sebastian Halm

Das böse K-Wort oder: Der Megatrend hinter dem Onlinemarketing-Stammbaum

17.09.2014 - Der iBusiness-Marketing-Stammbaum zeigt, dass die Zukunft intelligenten und integrierten Lösungen wie Agenten, Marketing-Suites und kanalübergreifenden Strategien gehört. Das wird unweigerlich zu einer Konsolidierung im Marketing-Sektor führen.

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Zu: Das böse K-Wort oder: Der Megatrend hinter dem Onlinemarketing-Stammbaum

Gute Grafik, schön aufgebauter Artikel - aber an einigen Stellen m.E. noch ausbaufähig.


1. Nur noch Full-Service-Agenturen?
Na, die Diskussion ob Generalist oder Spezialist, die müssen wir, glaube ich, nicht nochmal anstoßen.
Der eine Kunde hat gern einen Ansprechpartner und ist seine Sorgen los, der andere hat den Eindruck, dass bei den Gemischtwarenläden nur manche Themen wirklich gut betreut werden, andere nur mitlaufen.

Ich denke, es gibt auch weiterhin eine Existenzberechtigung für beide Formen.


2. Warum genau?
Wenn ich da Bild betrachte, dann lief es bisher deutlich in Richtung Diversifizierung. Und dann RATSCH kommt alles zusammen in etwas vagem, das man dann Marketing Integration nennt?

Warum ist so ein Bruch zu erwarten? Wer sagt, dass es nicht noch viel mehr Kleinigkeiten geben wird?
Das ist mir zu wenig untermauert und noch zu viel Bauchgefühl.


3. Agenten gibt es auch für Agenturen
RTB ist ein gutes Beispiel, Bid Management Tools ein ähnliches. Wenn die Semantik der Tools noch besser wird, wird auch das Management von Kampagnen, unabhängig vom Kanal (E-Mail, Display, SEM etc.) einfacher.

Nicht nur der Kunde bekommt ein leichteres Leben, die Agentur auch.



Und das ist meines Erachtens der wesentliche Punkt: Die Veränderung kommt nicht, weil die Tools so mächtig werden, sondern weil sie so EINFACH werden.

Heutige Pakete wie Omniture, WebTrends oder Adwords können schon einiges - aber sie brauchen seltene und teure Spezialisten, um mit Ihnen umzugehen. Deswegen sind sie für die meisten Unternehmen nicht einzusetzen, einfach zu teuer. Meine Prognose sieht daher so aus:


1. Kurzfristig
Die Anzahl Kanäle nimmt noch weiter zu. Die Tools werden zunehmend besser, so dass zumindest die großen Unternehmen etwas wie "Cross Channel" auch leben können.
Agenturen leben weiter von ihrem Umsetzungs-Know-how - meist in einer oder einigen Nischen.


2. Mittelfristig
Tools machen es einfach, so dass Agenturen aus Ihren Inhalten heraus tatsächlich viele Kanäle bedienen können. Nicht, weil sie 100 Spezialisten für alles haben, sondern ein halbes Dutzend Mitarbeiter, die digital denken und diese Tools bedienen können.
Agenturen bieten vor allem die Entwicklung von Inhalten.


3. Langfristig
Viele Spezialisten werden einfach überflüssig sein.
Bankangestellte am Schalter verschwanden, seit der Kunde Geldautomaten und Home Banking hat. Inzwischen ist auch die Beratung am sterben - weil Kredite durch Algorithmen vergeben werden.

So auch die Agenturen: Die Tools werden so gut sein, dass ich niemanden mehr brauche, der für mich die paar Knöpfchen drückt. In den Unternehmen reichen ein paar kreative Köpfe, Inhalte und Kampagne werden mehr oder weniger automatisch erstellt. (Und was DAS heißt, wäre einen eigene Artikel wert.)





Und auf ganz lange Sicht?
"In the long run we are all dead."
Tröstliche Worte des Ökonomen J. M. Keynes.

Zu: Das böse K-Wort oder: Der Megatrend hinter dem Onlinemarketing-Stammbaum

Danke für diese eloquente Co-Analyse mit den vielen sachorientierten und fundierten Aspekten, sehr spannende Lektüre. Ich bin in der Frage der Automatisierung zwar eher skeptisch - ich denke nicht, dass der Mitarbeiter überflüssig wird, es sei denn man redet von rein mechanischen Tätigkeiten, wie in der Tat dem Aushändigen von Geld - das kann der Automat. Den freigewordenen Mitarbeiter wird man dann entweder anderweitig einsetzen (Positivszenario) oder feuern (Negativszenario). Doch bis ich dem Automat sagen kann: "Mach mir eine bessere und mehr auf positiven Imageaufbau ausgerichtete Kampagne als mein konkurrent" wird es wohl noch Jahr(hundert)e dauern;)

Am Ende sind wir alle tot - klar - aber nur, wenn wir usn nicht rechtzeitig weiterentwickeln. Ich glaube, das meinte Keynes auch - vielelicht. Vielleicht war er auch einfach nur sehr, sehr fatalistisch.

Lieben Gruß

SH
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