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Die 10 tödlichsten Powerpoint-Monster

21.11.2011 Folgen Sie uns durch die Höhlen des Powerpoint-Grauens und der Keynote-Verzweiflung. Gehen Sie auf Schatzsuche in den tiefen Konferenz-Dungeons und stellen Sie sich den entsetzlichen Monstern, die dort ihr Unwesen treiben. Immer wieder gerne genommen: Die zehn wichtigsten Präsentationsmonster und wie man ihnen entkommt.

 (Bild: Gamersglobal.de)
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Bild: Gamersglobal.de unter Creative Commons Lizenz by
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Gefühlt verbringt jeder von uns im Jahr 13 Monate auf Konferenzen, in Meetings, Sitzungen, Pitches und Kongressen. Wer als unschuldiger Interaktiv-Abenteurer der dritten Stufe in den tiefen und allertiefsten Dungeons der Powerpoint- und Keynote-Verliese auf Schätze stoßen will, der muss sich mit zum Teil grauenerregenden Monstern und Untoten auseinandersetzen.

Doch es gibt ein Überleben tief unten. Gürten Sie Ihr iSchwert. Packen Sie Seil, Energiespar-Fackel und Energy Potions ein. Ziehen Sie Ihr +1-Sakko an und suchen Sie Ihre gestreifte Krawatte der Macht. Dann steigen Sie vorsichtig die Dungeon-Stufen hinab. Sobald Sie hinter der Eingangstür die Anmelde-Mäuse überwunden und das heilige Namensamulett der zu kleinen Schriftgröße in Empfang genommen haben, geht es los. Die nachfolgenden iBusiness-Spells helfen beim Überleben gegenüber Ihren Gegnern:

Die zehn wichtigsten Präsentationsmonster und wie man ihnen entkommt
Das MonsterSeine EigenschaftenDie Gegenstrategie
1. Der Vertriebs-Troll

Troll (Bild: Morgenwelt.org)
Bild: Morgenwelt.org
Troll
Was er tut: 26 seiner 22 Slides beschäftigen sich mit dem Unternehmen, das er vertritt. Die restlichen mit dessen Produkten.

Sein Lieblingssatz: "Lassen Sie mich kurz die Vorteile unseres Produkts im Vergleich zum Mit-Wettbewerb aufführen."

Schaden: -2 auf die Kiefermuskeln durch Gähnkrampf.

Rettungswurf: Fliehen Sie. Nichts anderes hilft. Alle Waffen sind beim Vertriebs-Troll wirkungslos. Jede Aktion abseits der panischen Flucht wird vom Vertriebs-Troll als Kaufsignal gewertet und führt zur lautstärkeren Wiederholung der letzten Aussage/Aktion.

2. Der Bullet-Point-Orc

Orc (Bild: Morgenwelt.org)
Bild: Morgenwelt.org
Orc
Was er tut: Wie jeder anständige Orc steht er auf Kugeln, je größer, umso lieber. Und weil Kugeln ihre zerstörerische Wirkung am besten in einer Salve entfalten, bestehen seine Präsentationen nicht nur aus vielen Bullet-Points - sie werden auch alle auf einmal abgeschossen.

Sein Lieblingssatz: "Die folgenden 12 Punkte sind für das Verständnis existenziell."

Schaden: -3 Verwirrung beim Betrachter. Während dieser noch Punkt 8 und 9 liest, ist der Bullet-Point-Orc noch bei Punkt 3 - und wird dort noch einige Zeit bleiben.

Rettungswurf: Augen zu und nur der Tonspur folgen. Unbedingt lautes Schnarchen vermeiden!

3. Der Animations-Geist

Geist (Bild: Morgenwelt.org)
Bild: Morgenwelt.org
Geist
Was er tut: Alles hüpft und fliegt und torkelt und wankt, dreht sich und wandelt sich ineinander.

Sein Lieblingssatz: "Huiiiii!"

Schaden: 15% Wahrscheinlichkeit auf Erblindung.

Rettungswurf: Augen zu und nur der Tonspur folgen. Unbedingt lautes Schnarchen vermeiden!

4. Der Vorlese-Drache

Drache (Bild: Morgenwelt.org)
Bild: Morgenwelt.org
Drache
Was er tut: Sein Vortrag ist genauso wie seine Folien. Wortreich. Weil er viel zu sagen hat und nichts weglassen will, sind sämtliche sechs Seiten seiner Präsentationsfolien mit Text vollgeschrieben, den er im Laufe seines Vortrags komplett vorliest. Dazu stellt sich der Vorlese-Drache vor die Leinwand und vermeidet dadurch geschickt Blickkontakt zum Publikum. Gorgonen unter den Abenteurern haben so keine Chance, ihn zu versteinern.

Sein Lieblingssatz: "Rhabarber, Rhabarber, Rhabarber."

Schaden: -4, wenn keine Ohrenstöpsel getragen werden.

Rettungswurf: Ohren zuhalten und schnell die Folien lesen. Dann kann man getrost nach Hause gehen.

5. Der Zahlen-Zombie

Zombie (Bild: Morgenwelt.org)
Bild: Morgenwelt.org
Zombie
Was er tut: Er liefert Zahlen. Als Balken und als Säulen, als Torten und als Tabellen, als Linien-, Streu- oder Gantt-Diagramme. Am liebsten alles gleichzeitig auf einer Folie.

Sein Lieblingssatz: "Wenn wir kurz die Zahlen in dieser Tabelle betrachten...."

Schaden: -1 auf Realitätsnähe

Rettungswurf: Zweifeln Sie die Repräsentativität der zugrunde liegenden Studie an. Er wird sich in seinem verzweifelten Streben, einen belastbaren Beleg für seine Thesen zu finden, in seinen Zahlenkolonnen verstricken. Unterdessen gelingt ihnen die Flucht.

6. Der Bild-Oger

Oger (Bild: Morgenwelt.org)
Bild: Morgenwelt.org
Oger
Was er tut: Der Bild-Oger ist der natürliche Gegenpart zum Text-Drachen. Er ist allergisch gegen das Alphabet und verwendet ausschließlich Fotos als Folien. Erfahrene Bild-Oger setzen auch Comics ein. Weil die Bilder mit dem Thema der Präsentation nichts zu tun haben (Quietscheentchen, süße Kätzchen und kleine Kinder sind gerne vom Bild-Oger gewählte Motive), droht der Abenteurer im Labyrinth des Ogers zu verhungern.

Sein Lieblingssatz: "Schauen Sie dieses süße Kätzchen an!"

Schaden: Je nach Süße der gezeigten Bilder 20-80% Wahrscheinlichkeit auf Augen-Diabetes.

Rettungswurf: Benutzen Sie die vom Oger verwendeten Bilder (z.B.: Quietscheentchen) bei Ihren Fragen zum Thema (z.B.: Rüstungskontrollgesetzgebung) ausführlich als Metaphern (z.B.: "Wenn beide Seiten auf den zehnfachen Quietscheentchen-Overkill verzichten, welche Chancen haben dann Badewannen von Drittanbietern?"). Für gewöhnlich löst sich dann der Oger in einer Logikwolke auf.

7. Der Minotaurus-Bulle

Minotaurus (Bild: Morgenwelt.org)
Bild: Morgenwelt.org
Minotaurus
Was er tut: Als typischer Bulle setzt er auf den Aufschwung, den Erfolg. Für ihn ist alles toll. Er hat die Lösung. Jetzt muss man nur noch das Problem dazu finden.

Sein Lieblingssatz: "Der Siegeszug von (Buzzword) ist unaufhaltsam. Und Sie müssen von Anfang an dabei sein."

Schaden: -4 auf den Realitätssinn.

Rettungswurf: Der Satz "Ich glaube eher, dass (anderes Buzzword) für uns wichtiger ist" wird ihn zwar nicht bremsen, aber von dem direkten Angriff auf Sie ablenken. Wie alle Bullen stürmt er nur vor, niemals zur Seite oder zurück.

8. Der Video-Vampir

Vampir (Bild: Morgenwelt.org)
Bild: Morgenwelt.org
Vampir
Was er tut: Er zeigt in seiner zehnminütigen Präsentation drei achtminütige Videos - oder (sofern er auf einem Windows-Notebook präsentiert) versucht das zumindest.

Sein Lieblingssatz: "Lassen Sie mich kurz zur Einstimmung/an diesem Punkt/jetzt am Schluss noch ein kurzes Video zeigen."

Schaden: -2 Schaden beim mitgeführten Smartphone, weil man damit ständig zappen will.

Rettungswurf: Gehen Sie sich wie bei jeder Fernsehsendung ein Bier holen.

9. Das Einwort-Skelett

Skelett (Bild: Morgenwelt.org)
Bild: Morgenwelt.org
Skelett
Was er tut: Das Einwort-Skelett ist ein untoter Bild-Oger, der für gewöhnlich mit dem gefährlichen Nerd-Gift in Berührung gekommen ist. Statt Bildern verwendet er als Präsentationen einzelne Wörter, die allerdings mit dem Thema genauso viel zu tun haben, wie die Bilder des Bild-Ogers.

Sein Lieblingssatz: "Hach. So. Ja."

Schaden: Keiner, wie alle Nerds ist das Einwort-Skelett lästig, aber harmlos.

Rettungswurf: Versuchen Sie aus seinen an die Wand geworfenen Wörtern im Geist einen einzigen Satz zu formen ohne die Miene zu verziehen oder gar zu lachen. Das bekämpft die Langeweile.

10. Der Schwarze Ritter

Schwarzer Ritter (Bild: Morgenwelt.org)
Bild: Morgenwelt.org
Schwarzer Ritter
Was er tut: Er macht alles genau so wie sein Herr, der Apfel-Herrscher. Doch Steve ist einfach viel, viel besser gewesen.

Sein Lieblingssatz: Irgend etwas mit "innovativ", "richtungsweisend", "Top of the edge" sowie Anglizisten-Lego aus dem Bullshit-Bingo-Baukasten.

Schaden: 0 für marketingferne Zielgruppen, -2 für Windows- und Android-Nutzer, Apple-Boys erhalten für zehn Minuten ein Reality Distortion Field.

Rettungswurf: Verwenden Sie einen Apple-Produktflyer als Bullshit-Bingoschein.

Weitere Monsterbeschreibungen und die Mittel, sie zu bekämpfen, nimmt die iBusiness-Dungeon-Zentrale in den Kommentaren entgegen.

 (Bild: Joachim Graf)
Bild: Joachim Graf

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Thema: Die 10 tödlichsten Powerpoint-Monster

Kommentar von Joachim Graf

Präsentieren heißt erklären

Weder Bildershow noch Textwüste: Präsentieren bedeutet etwas anderes.

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 (Alexandra Lindner)
Bild: Alexandra Lindner
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Von: Markus Hahmann von der Linnepe ,  OecherDeal ,  Verbindungen
Am: 21.11.2011

Zu: Überleben im Dungeon: Die 10 tödlichsten Powerpoint-Monster

Mir fehlt in dieser Liste ganz eindeutig die Farben-Hexe.

Diese garniert jedes(!) Element Ihre Präsentation mit Farben von einer Intensität, die Ihresgleichen sucht. Am liebsten natürlich in Kombination mit weiteren Farben, die den Zuschauer unwillkürlich zusammenzucken lassen.

Lieblingssatz: "Ich hoffe, Sie können das auch von da hinten noch erkennen!"

Gefahren: Höchste Warnstufe! Es besteht die realistische Gefahr, das man seine natürliche Umwelt danach als sehr blass, annähernd monochrom wahrnimmt...
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