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IT- und Internet-Budgets steigen wieder
04.03.2010 Nach einem kräftigen Tritt auf die Investitionsbremse im Krisenjahr 2009 sind die Unternehmen offensichtlich wieder bereit, in Informationstechnologie zu investieren, so die IT-Studie 2010 von Handelsblatt und der Unternehmensberatung Droege & Comp. Chancen gibt es vor allem dank CRM und Outsourcing.
Erstmals seit Jahren gewinnen Ausgaben für Infrastruktur dabei wieder an Bedeutung. So zeigt die Studie, dass im Schnitt 59 Prozent der IT-Budgets in Bereiche wie Datenbanken, Netzwerk oder Server fließen. 41 Prozent des Budgets sind für Anwendungen bestimmt. Im Jahr zuvor hatte das Verhältnis 44 zu 56 Prozent betragen. "Investitionen in diesen Bereich können helfen, die dauerhaften Kosten zu senken", so Torsten Frankenberger , Geschäftsführender Partner bei Droege & Comp.
Grundsätzlich scheinen die Unternehmen bei ihren Investitionsentscheidungen stärker zu selektieren. In einzelnen Bereichen werden die Investitionszyklen deutlich verlängert. So werden Tischcomputer und Notebooks länger genutzt als in früheren Jahren. Hatte sich die Nutzungsdauer von Desktop-Computern und Notebooks bereits im letzten Jahr verlängert, setzte sich dieser Trend fort. Ein Desktop-PC ist mittlerweile im Schnitt 4,3 Jahre in Betrieb (2009: 4,1 Jahre), ein Notebook 3,7 Jahre (2009: 3,6 Jahre).
Dazu passt auch die Marktdurchdringung des neuen Microsoft-Betriebssystems Windows 7. Während das Vorgängersystem Vista im laufenden Jahr auf einen Marktanteil von gerade mal drei Prozent kommt, erreicht das erst im vergangenen Jahr eingeführte Windows 7 bereits einen Anteil von drei Prozent. Für 2013 gehen die Befragten davon aus, dass Windows 7 bei 77 Prozent liegen, Vista dagegen auf vier Prozent zurückgefallen ist.
Überraschend niedrig ist die Standardisierung der Kundenmanagementsysteme in den Unternehmen. Ein seit Jahren nicht zuletzt von den IT-Anbietern stark vorangetriebenes und vermarktetes Thema. Der Studie zu Folge verzichten allerdings immer noch 37 Prozent der befragten Unternehmen auf jegliche CRM-Software. 35 Prozent setzen auf eine Lösung jenseits der großen Standard-Lieferanten wie SAP, Microsoft, Oracle oder Salesforce. "Hier gibt es noch viel Potenzial zu heben, ein gutes Kundenmanagement ist ein Erfolgsgarant", sagt Frankenberger von Droege . Wie wichtig Investitionen hier sind, zeigt ein weiteres Ergebnis der Studie. So fällt auf, dass die Zufriedenheit der Anwender mit ihrer IT-Lösung ausgerechnet im Vertrieb gegenüber dem Vorjahr deutlich abgenommen hat.
Stabil entwickelt sich dagegen der Trend zur Auslagerung von IT-Aufgaben an Dritte. Im Schnitt wollen alle IT-Manager der befragten Unternehmen den Fremdanteil ihrer IT-Aufgaben in den kommenden Jahren stabil halten oder langsam ausbauen. Outsourcing stehe heute nicht mehr unter dem reinen Blickwinkel der Kostenersparnis. Es ginge vielen Unternehmen auch darum, Freiraum für in die Zukunft gerichtete IT-Projekte zu haben, so die Autoren.