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VDZ: Zeitschriftenverleger setzen 2015 verstärkt auf Digitalprodukte

30.03.2015 65 Prozent der Verlagshäuser setzen auf Diversifikation und wollen verstärkt auch digitale Produkte setzen. E-Papers verzeichen hohe Wachstumsraten - allerdings auf niedrigem Niveau.

 (Bild: Michele Ursino/Flickr)
Bild: Michele Ursino/Flickr
Deutschlands Zeitschriftenverleger setzen 2015 verstärkt auf den Ausbau der Digitalformate. Dies geht aus der Trend-Umfrage 2015 hervor, die der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser VDZ unter ausgewählten Mitgliedern durchgeführt. Drei von vier Verlagshäusern (78 Prozent) bezeichnen demnach neue Geschäftsfelder als wichtigen Baustein ihrer Unternehmensstrategie, und zwei Drittel (65 Prozent) kündigen für die kommenden zwei Jahre steigende Investitionen in Diversifikationsprodukte an. Gleichzeitig plant über die Hälfte der Verlage, 2015 neue Titel auf den Markt zu bringen.

Digital-Angebote sollen Wachstum bringen

Wachstumschancen jenseits des klassischen Print-Geschäfts sehen die Zeitschriftenverlage vor allem in der Erweiterung des digitalen Angebots für ausgewählte Zielgruppen und Themen - 78 Prozent erwarten in diesem Bereich große Umsatzpotenziale. 61 Prozent glauben an plattformübergreifende Kommunikationslösungen, während der Ausbau des Bewegtbild-Angebotes für die Hälfte eine bedeutende Rolle spielt. 44 Prozent versprechen sich zudem von Branded-Content-Angeboten Wachstum.

Die Verlagshäuser investieren aber nicht nur in digitale Kanäle, sondern bauen zugleich ihr Print-Portfolio aus. 2014 brachten die Verleger 133 Print-Magazine neu auf den Markt. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres wurden bereits 16 Titel gelauncht. Ende Februar 2015 erreichte die Anzahl der mindestens quartalsweise erscheinenden Publikumszeitschriften mit 1.595 ein Allzeit-Hoch.

Internet-Angebote wachsen stark

Die Qualität und Leistungsstärke der Zeitschriftenverlage im Digital-Geschäft zeigen sich nach Meinung des Verbandes bei der Reichweitenentwicklung der Internet-Angebote, Mobile Enabled Websites und Apps. Drei von vier Onlinern in Deutschland (39,4 Millionen) nutzten in einem durchschnittlichen Monat im vierten Quartal 2014 den AGOF internet facts zufolge die Internet-Angebote der Publikumszeitschriften. Gegenüber dem Vorjahresquartal konnten diese um weitere drei Prozent zulegen und liegen im Gattungsvergleich mit 75 Prozent nach wie vor unangefochten an der Spitze - mit deutlichem Vorsprung vor den Internet-Angeboten der Tageszeitungen (63 Prozent), TV-Sender (47 Prozent) und Radiosender (12 Prozent).

Ein vergleichbares Bild liefert die Betrachtung der Mobile Enabled Websites und Apps. Laut AGOF mobile facts 2014-III gewannen die Angebote der Publikumszeitschriften gegenüber 2013-III mehr als zwei Millionen Unique Mobile User hinzu und führen mit einer Quote von 50 Prozent (17,2 Millionen) das Feld an. Auf den weiteren Plätzen folgen Tageszeitungen (37 Prozent), TV-Sender (22 Prozent) und Radiosender (sechs Prozent).

Entwicklung der ePaper-Auflage

Der wichtige Stellenwert des Digital-Geschäfts zeigt sich auch in der Entwicklung der verkauften ePaper-Auflage. Der VDZ-Trend-Umfrage zufolge ist diese 2014 in mehr als zwei Dritteln der Verlage (69 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr gestiegen - um durchschnittlich 41 Prozent. Die Zahl der Digital-Abonnenten hat sich - bei einer durchschnittlichen Zunahme von 16 Prozent - sogar in 83 Prozent der befragten Verlagshäuser erhöht. "Die absoluten Zahlen bewegen sich noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau, aber die hohen Wachstumsraten sind ein Beleg für das vorhandene Paid-Content-Potenzial in diesem Bereich", sagte Scherzer.

Allerdings ist es ein offenes Geheimnis, dass die wenigsten Verlage mit ihren journalistischen Digital-Angeboten derzeit Geld verdienen. Derzeit experimentieren viele Verlage wie Spiegel zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser und Süddeutsche Zeitung zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser mit Paywalls, um die Erlössituation zu verbessern.

Klagen über den Gesetzgeber

Unbefriedigend ist nach Ansicht des Verbands dagegen die regulatorische Situation - zunehmende Werbebeschränkungen, die Schwächung des Urheberrechts und den Missbrauch von Monopolpositionen bis hin zum Steuernachteil digitaler Produkte beklagt der Verband. Wie die VDZ-Trend-Umfrage zeigt, fühlen sich mehr als drei Viertel der Verlagshäuser (79 Prozent) dadurch in ihrer Leistungsfähigkeit und Produktvielfalt sowie in ihren Wachstumschancen erheblich beeinträchtigt. Zwölf Prozent sehen sogar eine existenzgefährdende Beeinträchtigung.
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