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Elf Milliarden Euro Umsatzeinbußen wegen Fachkräftemangel

24.05.2012 Rund elf Milliarden Euro Umsatz entgehen deutschen IT-Unternehmen jährlich durch Wissens- und Kompetenzverlust. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Fraunhofer IAO zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser Dienstleister-Dossier einsehen und des Bitkom zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser . Die Ergebnisse zeigen: Trotz aktuell guter Geschäftsentwicklung geht vor allem das Wissen der mittelständischen IT-Unternehmen verloren.

So geben 64 Prozent der Befragten an, dass sie einen Kompetenzverlust erleiden, weil Fachleute aus Karrieregründen das Unternehmen verlassen. Das treffe vor allem die mittelständischen IT-Unternehmen hart, weil sie im Vergleich zu größeren Konzernen weniger bekannt sind und in der Regel nicht so hohe Gehälter zahlen können. Weitere Gründe für Kompetenzverluste sind altersbedingtes Ausscheiden, das 42 Prozent der Unternehmen nennen, und längere Familienphasen (35 Prozent).

Laut Umfrage geben 45 Prozent der Unternehmen an, dass ihre Mitarbeiter infolge knapper Personalressourcen überlastet sind. 26 Prozent mussten deswegen bereits Aufträge ablehnen, neun Prozent konnten Projekte nicht zu Ende führen und bei acht Prozent sind Kunden deshalb abgewandert. Im Durchschnitt verlieren die Unternehmen 8,5 Prozent ihres Umsatzes.

Gleichzeitig trifft der demografische Wandel die häufig noch als jugendzentriert geltende IT-Branche: Aktuell sind fast vier Fünftel (79 Prozent) aller IT-Spezialisten in den Unternehmen unter 41 Jahre alt. Dieser Anteil wird innerhalb von zehn Jahren auf 45 Prozent sinken. Dann wird die Altersgruppe der 41 bis 45-jährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 38 Prozent das beschäftigungsstärkste Segment der IT-Branche sein. Aktuell sind es in dieser Altersgruppe erst 18 Prozent.

Um der Erosion ihrer Wissensbasis entgegenzuwirken, müssen Unternehmen deutlich mehr Ressourcen einsetzen. 63 Prozent der befragten Unternehmen versuchen bereits heute, den informellen Wissensaustausch zu fördern. 49 Prozent nutzen Tandemmodelle, bei denen ausscheidende Mitarbeiter und ihre Nachfolger eine Zeit lang zusammenarbeiten. Erst 38 Prozent nutzen systematische Übergabeinstrumente, bei denen Erfahrungen aus abgeschlossenen Projekten regelmäßig in Workshops an andere Mitarbeiter weitergegeben werden. 34 Prozent setzen eine lebensphasenorientierte Aufgaben- und Karriereplanung für ihre Mitarbeiter ein. So haben Beschäftigte bei ihrem Jobeinstieg andere Kompetenzen und persönliche Bedürfnisse als während einer Familienphase oder als Senior. Unter den befragten IT-Unternehmen setzen 49 Prozent Wissensdatenbanken ein, 48 Prozent eine standardisierte Dokumentation, 43 Prozent Web-2.0-Instrumente und 39 Prozent Expertensysteme.

Nach Angaben des Bitkom gibt es in der ITK-Branche aktuell rund 858.000 Beschäftigte. Rund 55 Prozent davon sind IT-Spezialisten. Im ersten Quartal 2012 gaben 63 Prozent der ITK-Unternehmen an, dass der Fachkräftemangel ihre Geschäftstätigkeit bremst.
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