Internetagentur-Ranking 2010: Deutliche Änderungen in der Agenturlandschaft
22.04.2010 Aus dem 'New Media Service Ranking' wird das Internetagentur-Ranking 2010 . Und das belegt, wie sehr die Wirtschaftskrise die deutsche Agentur-Landschaft durcheinandergewirbelt hat: Nur die Top Drei blieben. Und das auch nur knapp.
Internetagentur-Ranking 2010
Das komplette Ranking onlinePoster Internetagentur-Ranking 2010
Mit 27,9 Millionen Euro Umsatz reichte es für Plan.Net gerade noch für den dritten Platz. Im Wimpernschlag-Finish platzierten sich die Münchner ganz knapp vor SapientNitro , die dank Fusion mit einem Wachstum von knapp 33 Prozent aufwarteten und jetzt bei 27,5 Millionen Euro Internet-Umsatz landeten.
Das sehr starke Wachstum einiger Anbieter wirbelt auch die weiteren Plätze der Top 10 gründlich durcheinander: Der ob seiner Akquise-Methoden umstrittene Top-Ten-Wachstumssieger Euroweb (plus 39,3 Prozent) überholte Sinnerschrader , die mit Mini-Wachstum (plus 0,8 Prozent) und DMC , die trotz Wachstum (4,1 Prozent) ihre Positionen nicht halten konnten. Bassier, Bergmann & Kindler schaffte mit einem soliden 21-Prozent-Wachstum wieder einen Platz unter den Pitcheinladungs-relevanten Topten. Als Neuzugang in den Top 10 platziert sich Neue Digitale/Razorfish und ersetzt die Init AG , die mit 19 Prozent Umsatzrückgang von Platz 8 auf Platz 12 abrutscht.
Bemerkenswert ist das Bild vom Zieleinlauf hinter Platz 10: Quasi aus der Boxengasse gestartet, landen einige Agenturen auf Anhieb in den Punkterängen. Die Unternehmen pilot group und Logica Deutschland waren im vorangegangenen Jahr gar nicht gelistet - und schaffen auf Anhieb den Sprung auf die Plätze 11 bzw. 14. Grundsätzlich verteilen sich die Neuzugänge über die gesamte Breite des Rankings.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass das 'Internetagentur-Ranking 2010' mit 186 Agenturen deutlich weniger Unternehmen listet als das 'New Media Service Ranking', das 2009 insgesamt 245 Dienstleister umfasste. Die Eintrags-Unlust der Dienstleister ist zum einen darauf zurückzuführen, dass sich beispielsweise die ELearning-Dienstleister in einem Ranking von Internetagenturen nicht mehr aufgehoben fühlen, zum anderen existierte bereits in den Vorjahren der Trend, dass Agenturen sich dann besonders ungern listen lassen, wenn sie kein Wachstum melden können. Das waren für das Berichtsjahr 2009 überdurchschnittlich viele. Ausgeschlossen von der Teilnahme wurden insgesamt 15 Teilnehmer aus den Vorjahren, die das geforderte Testat für ihre Umsätze nicht geliefert hatten - darunter war allerdings keine Agentur aus den Top 50.
Durchschnittlicher Anstieg des Honorarumsatzes 2009 bei 6,4 Prozent
Durchschnittlich liegt die Steigerung des Honorarumsatzes der Internet-Dienstleister für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2009 bei 6,4 Prozent. Mit einer Prognose von 14 Prozent für 2010 sehen die teilnehmenden Internetagenturen wieder einen deutlicheren Anstieg der Honorarumsätze: "Für 2010 sehen wir einen weiteren Aufschwung, da sich das Internet verstärkt als effizienter Werbe- und Vertriebskanal, aber auch als Informations- und Unterhaltungsmedium etabliert hat", sagt Marco Zingler , Vorsitzender der Fachgruppe Agenturen im BVDWMehr Festangestellte in 2009
Im letzten Jahr ist die Anzahl der Festangestellten durchschnittlich um 5,4 Prozent gestiegen. Auch in diesem Jahr wollen die Full-Service-Internetagenturen weiter einstellen. Insgesamt wird mit einem durchschnittlichen Mitarbeiterzuwachs von 11,8 Prozent in 2010 gerechnet. Der Trend wird sich 2010 weiter verstärken, da gerade Dienstleistungen der Full-Service-Internetagenturen verstärkt gefragt seien, so der Verband.Um trotz der unterschiedlichen Teilnehmerzahl eine Vergleichbarkeit mit dem Vorjahresranking herstellen zu können, sind beim prozentualen Wachstum des Honorarumsatzes und der Mitarbeiterentwicklung nur Angaben von Dienstleistern eingeflossen, die auch schon im letzten Jahr im "New Media Service Ranking 2009" vertreten waren.
Am Internetagentur-Ranking 2010 konnten Full-Service-Internetagenturen teilnehmen, die mit eigenem Personal mehrere Ebenen der digitalen Wertschöpfungskette für ihre Kunden im Internet abbilden. Dazu gehören im Kern die Konzeption, Kreation und technische Realisierung von Webauftritten. Der mit diesem Kerngeschäft erwirtschaftete Honorarumsatz musste bei mindestens 60 Prozent liegen. Agenturen, die 2009 weniger als 60 Prozent ihres Honorarumsatzes mit diesem Kerngeschäft erzielten, insbesondere Media- und Performance-Agenturen, Unternehmensberatungen, Systemhäuser sowie Softwarehersteller finden im Internetagentur-Ranking 2010 keine Berücksichtigung.
Wie in den Vorjahren behält sich der Beirat der Kooperationspartner vor, die veröffentlichten Honorarumsätze anhand eines Testats nachweisen zu lassen. Für Full-Service-Internetagenturen der Top 50 ist der Nachweis verpflichtend.