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Wachstum der globalen Werbeaufwendungen verlangsamt sich im zweiten Quartal 2011
06.10.2011 Die reduzierten Werbeaufwendungen in fast der Hälfte der weltweit wichtigsten Märkte im zweiten Quartal 2011 sind laut Nielsens aktuellem vierteljährlichen Bericht Global AdView Pulse auf wirtschaftliche Ängste zurückzuführen, die die Werbeindustrie belasteten.
Insgesamt schloss der globale Werbemarkt im Vergleich zum Vorjahr das erste Halbjahr 2011 mit einem Plus von 7,2 Prozent ab. Die Werbeinvestitionen für Fast Moving Consumer Goods (FMCG) sind in Europa und Nordamerika zurückgegangen und zusammen mit den weiteren Anzeigenverlusten der Zeitungen in diesen Regionen hat dieses zu einem verlangsamten Wachstum geführt.
Die Werbeinvestitionen der FMCG-Branche verzeichneten das langsamste Quartalswachstum seit dem Global AdView Pulse Q1 2009: minus 4,0 Prozent weltweit mit starken Rückgängen von minus 3,6 Prozent in Europa und minus 3,0 Prozent in Nordamerika. Die Werbereduzierungen der FMCG-Branche kamen vor allem zur Osterzeit überraschend - traditionell ein wichtiger Anlass für die Werbeschaltungen der FMCG-Branche und Süßwaren-Industrie in Europa und Nordamerika. Für das späte Osterfest Ende April dieses Jahres wären höhere Werbeumsätze zu Beginn des zweiten Quartals erwartet worden, bemerkt Beard. Innerhalb der FMCG-Branche verzeichneten die Branchen Kosmetik und Körperpflegemittel das stabilste Wachstum mit einem Plus von 6,9 Prozent und beanspruchten somit fast einen von zehn weltweit investierten Dollar.
In Westeuropa blieben die Quartalswerbeaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr fast identisch mit einem minimalen Minus von 0,3 Prozent, wobei sieben der zwölf erfassten europäischen Märkte Rückgänge zu verzeichnen hatten. Die Werbeaufwendungen in den USA, dem weltweit größten Werbemarkt, und in Deutschland, Europas größter Volkswirtschaft, erlebten beide einen Anstieg von 3,1 Prozent im zweiten Quartal 2011.
Asia-Pazifik verzeichnete das stärkste regionale Wachstum im zweiten Quartal 2011 (plus 9,3 Prozent) mit zweistelligen prozentualen Wachstumsraten aus Indonesien (18,9 Prozent), China (14,8 Prozent), Hongkong (13,4 Prozent) und den Philippinen (12,6 Prozent).
Weltweit waren die am stärksten betroffenen Märkte im zweiten Quartal 2011 gegenüber dem Vorjahresvergleich Ägypten (-51,7 Prozent), wo sich Werbungtreibende aufgrund des unsicheren politischen und wirtschaftlichen Klimas in Folge des arabischen Frühlings zurückhaltend verhielten. Weitere zweistellige prozentuale Reduzierungen wurden in der Türkei (-12,9 Prozent), Taiwan (-11,0 Prozent) sowie in den südeuropäischen Märkten, wie z.B. Spanien (-12,6 Prozent) und Griechenland (-13,7 Prozent) registriert.
Während das Medium Radio im zweiten Quartal 2011 das stabilste prozentuale Wachstum über alle klassischen Medien hinweg mit einem Plus von 8,2 Prozent verzeichnete, dominierte das Fernsehen insgesamt weiterhin die weltweite Werbung und steigerte seinen Marktanteil und seine Werbeaufwendungen. Im ersten Halbjahr 2011 entfielen 65 Prozent auf Fernsehwerbung im Vergleich zu 63,70 Prozent aus dem Jahr zuvor.