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NET multiMEDIA vom 25. Februar 1998 Ausgabe 154 - 4.Jahrgang
Heute:
* Die Koenige der Spammer sind zurueck
* Wegen Webanalyse: Austria Online verklagt ORF
* COIN zeigt die neue Release interact! 2.0 auf der CeBIT 98
* Cisco kauft Sicherheitsfirma
* Browser-Streit: AOL, MCI und Sprint vorgeladen
* Verleger schaffen Standards fuer Online-Werbung
* Guertler bietet DVD-Vollservice
* Netscape gruendet Mozilla-Team
* Mit dem Fernsehgeraet ins Internet
Die Koenige der Spammer sind zurueck
Cyber Promotions und Quantum, zwei der fuehrenden Spammer im Internet sind zurueck. Unter dem Namen Global Technology Marketing Incorporated (GTMI) haben die kooperierenden Firmen einen eigenen Internet Service Provider gegruendet, nachdem sie immer wieder bei Providern rausgeflogen sind . In Zusammenarbeit mit einem unbekannten Provider wurde eine eigenes Backbone erschaffen. Vor 2 Monaten existierten zwei neue Websites, auf denen die Dienste der Spam-Firmen beworben wurden. Anti-Spam-Aktivistenhaben diese Seiten entdeckt und ihre Schliessung durchgesetzt. Daraufhin wurden die Seiten geschlossen. Jetzt haben Anti-Spam-Aktivisten einen Mirror dieser Seiten gefunden, auf denen ebenfalls die Internet-Dienstleistungen der Firmen beworben werden. Walt Rines, ueberzeugter Spammer und Chef von GTMI versuchte, die Spam-Gegner zu ueberzeugen, dass GTMI das Spam-Geschaeft nicht weiter betreiben moechte und auf Internet-Services umsteigen moechte. Die Aktivisten sind jedoch der Ansicht, dass GTMI das erschaffene Backbone dazu missbraucht, jeder Firma, die Spam versenden moechte mit einem Zugang zum Internet verschafft. Serioese Provider wie z.B. Uunet, AOL und Compuserve verbieten Firmen, Spam-Mails ueber ihre Netze zu versenden, weshalb Firmen, die Internet-Benutzer mit unerwuenschter Werbung versorgen moechten gezwungen sind, den Provider des oefteren zu wechseln. Cyber Promotions wurde des oefteren vom Internet ‘abgekappt’. Ein Provider wie GTMI wuerde die Firmen jedoch unterstuetzen, Spam ueber das Netz zu versenden. Administratoren groesserer Internet-Provider haben jedoch bereits angekuendigt, keine Verbindungen zu akzeptieren, die aus dem IP-Bereich von GTMI stammen. Ob auch die deutschen Internet-Provider hart genug durchgreifen, um ihre Kunden vor Spam zu schuetzen ist jedoch unklar. In den USA hat die Neuigkeit grosse Diskussionen ausgeloest. Wie erfolgreich GTMI seine Dienste vermarkten wird, ist noch unklar.
Wegen Webanalyse: Austria Online verklagt ORF
Die ersten Ergebnisse der Oesterreichischen Web-Analyse sind kaum einen Tag alt, und schon fliegen die Fetzen. Nachdem der ORF dem Sieger der Auswertung, ‘Austria Online’, den Spitzenplatz streitig machte, geht Austria Online vor Gericht. Austria Online - ein Verbund von regionalen Online-Medien - hatte die erste Web-Analyse klar gewonnen. Mit 1.257.092 Sichtkontakten in den ersten beiden Februar-Wochen ist der Verbund der zugriffsstaerkste Webdienst Oesterreichs. Doch der ORF - auf Platz zwei der Liste - reklamiert die Position des Spitzenreiters fuer sich. Nun hat Rechtsanwalt Dr. Georg Zanger im Namen von Austria Online Klage eingebracht. Die Klage soll dem ORF gewissermassen eine Lehre sein, deshalb wurde der Streitwert mit 300.000 Schilling (43.000 Mark) auch denkbar niedrig angesetzt. Dem ORF soll schlichtweg beigebracht werden, ‘dass er es unterlaesst, seinen Mitbewerber in dieser Form zu belaestigen’ und ‘OeWA-Aussendungen zu verfaelschen’. Widerrufen muss der ORF laut Zanger zumindest all jene Aussagen, die einfach unwahr sind.
COIN zeigt die neue Release interact! 2.0 auf der CeBIT 98
Das hannoversche High-Tech-Unternehmen COIN Corporate Interactive stellt auf der diesjaehrigen CeBIT eine Reihe anwendungs- und branchenorientierter Internet-Loesungen vor. Sie basieren auf der Technologie des im eigenen Hause entwickelten Software-System ‘interact! 2.0.’ Dieses ermoeglicht es, alle Arbeitsschritte beispielsweise in Geschaeftsablaeufen oder im Redaktionsalltag im Internet beziehungsweise Intra- und Extranet abzubilden.interact! 2.0 ist eine Weiterentwicklung des ePublisher. Um den universellen Charakter seiner Standardloesung zu betonen, hat sich COIN dazu entschlossen, mit der Freigabe der Release 2.0 auf die Bezeichnung interact! ueberzugehen.
interact! 2.0 generiert alle Inhalte dynamisch, das heisst, die vom Benutzer angeforderte Web-Seite kann individuell fuer ihn persoenlich zusammengestellt werden, ohne dass dafuer zusaetzlicher Aufwand notwendig waere. Die im Unternehmen installierten Backend-Systeme wie Datenbanken, Internet-Payment-Systeme oder Banking-Services lassen sich flexibel in die interact!-Anwendung integrieren. Offene Programmierschnittstellen sorgen fuer die Moeglichkeit, auch die branchenorientierten interact!- Standardloesungen individuell zu erweitern.
Cisco kauft Sicherheitsfirma
Mit der Uebernahme der WheelGroup Corporation baut Cisco seine Position bei Networking-Loesungen fuer das Internet aus. Das texanische Unternehmen aus San Antonio gilt als Spezialist von Software gegen unbefugten Zutritt zum Unternehmensnetz und Manipulationen im Netz. Die Uebernahme erfolgt durch den Austausch aller sich im Umlauf befindlichen Aktien und Optionen der WheelGroup gegen 1,8 bis 2 Millionen Cisco-Aktien. Beim derzeitigen Kurs einer Cisco-Aktie von 65,5 US-Dollar (18. Februar) bewegt sich der Kaufpreis in etwa zwischen 118 und 130 Millionen US-Dollar.
Browser-Streit: AOL, MCI und Sprint vorgeladen
Bei seinen Ermittlungen gegen den Computerkonzern Microsoft hat das US-Justizministerium nun Vertreter von AOL und MCI sowie von der Telefongesellschaft Sprint vorgeladen. Mit den Vorladungen soll geklaert werden, ob Microsoft durch die Koppelung des Internet Explorer an Windows seine Vormachtstellung im Konkurrenzkampf gegenueber dem Konkurrenten Netscape missbraucht hat.
Verleger schaffen Standards fuer Online-Werbung
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat sich fuer eine Standardisierung von Werbebannern in Online-Medien ausgesprochen. Dabei haben sich die Verleger auf folgende Formate festgelegt: 400 mal 50 Pixel,
75 mal 75,
468 mal 60,
234 mal 60,
156 mal 60,
130 mal 80,
137 mal 60,
125 mal 125.
Die BDZV-Standards schliessen die vom Verband Deutscher Zeitschriftenverleger bereits verabschiedeten Formate ein. Damit sei gewaehrleistet, dass ein grosser Teil der Online-Anbieter sich an den Vorgaben der beiden Verlegerverbaende orientiere, sagte ein Sprecher des Verbandes. Oberstes Ziel sei es, den Einsatz von Online-Werbung fuer alle Beteiligten so einfach wie moeglich zu gestalten. Mit der Standardisierung sei im uebrigen eine wichtige Voraussetzung fuer den Aufbau der verbandsuebergreifenden Tarifdatenbank fuer Online-Medien geschaffen.
Themen aus multiMEDIA 4/98:
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DEC startet Millicent: Das neue Online-Abrechnungssystem geht in die Pilotphase.
Toplevel-Domains verzoegern sich: Eine Gegenaktion der US-Regierung laesst die geplanten Domains weiter auf sich warten.
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Guertler bietet DVD-Vollservice
Rund eine Million Umsatz will Guertler Intermedia bis Ende 1998 mit einem Fullservice-Angebot bei der Fertigung von DVDs erzielen. Seit Dezember bekam das Unternehmen bereits fuenf Auftraege im Videobereich. Die Auflagen betrugen jeweils 5.000 Stueck. Doch das Konsumentenbereich scheint sich nicht zum Kerngeschaeft fuer die neue Offline-Plattform zu entwickeln. Viel interessanter ist die DVD nach den Erfahrungen von Guertler offensichtlich fuer Unternehmen, die die Silberscheibe mit der hohen Speicherkapazitaet als Plattform fuer den Messe- und Industrieeinsatz nutzen und ihre Titel nur in Kleinstauflagen produzieren lassen. Dank der gleichbleibend hohen Bildqualitaet, die DVDs im Gegensatz zu Videorekordern selbst im High-End-Bereich bieten, scheint die Silberscheibe hier in absehbarer Zeit die Videokassette abzuloesen. Fuer DVD-ROMs gibt es bei Guertler gegenwaertig jedoch noch keine Auftraege. Hier sieht das Unternehmen derzeit auch noch keinen ernstzunehmenden Markt, solange DVD-ROM-Laufwerke preislich deutlich ueber CD-ROM-Laufwerken liegen.
Netscape gruendet Mozilla-Team
Netscape will ein Teams namens Mozilla.org innerhalb des Unternehmens schaffen, dessen Aufgabe es sein wird, die Entwicklung fuer und den Dialog ueber den Quellcode von Netscapes Client-Software zu foerdern und zu institutionalisieren. Nach der kuerzlich von Netscape gemachten Ankuendigung, das erste Release des Quellcodes von Communicator 5.0 frei verfuegbar zu machen, soll Mozilla.org und die gleichnamige Website http://www.mozilla.org als Anlaufpunkt fuer Entwickler dienen, die den Client-Quellcode von Communicator modifizieren und weitervertreiben moechten. Die Web-Seite, erlaubt Entwicklern, den Client-Quellcode downzuloaden, ihre Erweiterungen anzubringen, an Newsgroup-Diskussionen teilzunehmen und Informationen zu Netscape Communicator mit Netscape-Mitarbeitern und anderen Teilnehmern der Internet-Entwicklergemeinde zu teilen.
Mit dem Fernsehgeraet ins Internet
Germany.net und Conrad Electronic arbeiten bei einer Web-Settopbox zusammen. Das Geraet ist bei Conrad Electronic zu einem Preis von 699 DM erhaeltlich. Die Software der Webbox kann per Internet Download kostenlos aktualisiert werden Ab sofort haben Fernsehzuschauer die Moeglichkeit, mit Hilfe einer neu entwickelten Webbox und ihrem Fernsehgeraet im Internet zu surfen. Die Box TVI-336 ist mit einem Modem (33.600 kbps), 4 MByte Arbeitsspeicher und 1 MB Flash-ROM ausgestattet. Darueber hinaus verfuegt die Box ueber einen eigenen, fuer Germany.net vorkonfigurierten Browser, um im World Wide Web zu navigieren. Die Bedienung erfolgt mit einer speziellen Fernsteuerung und ueber ein ‘virtuelles’ Keyboard, das sich die Nutzer auf dem Bildschirm anzeigen lassen koennen. Ein Infrarot-Keyboard, das als Zubehoer angeboten wird, soll den Umgang mit der Software erleichtern.Jeden Tag die neuesten Trends aus der Branche.
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