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Teldafax: Einstweilige Verfügung gegen die Telekom
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Teldafax: Einstweilige Verfügung gegen die Telekom
Anfang 1998, zum Start der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes, erklärte Gerhard Schmid (MobilCom) lautstark, dass schon viel Geld in Form von Infrastruktur in den Boden vergraben wurde, jetzt wäre quasi Erntezeit.
Leider haben TelDaFax und andere Billiganbieter die Entwicklung falsch eingeschätzt und auf Netzinvestitionen weitgehend verzichtet. Nur die Preisschraube wurde immer weiter nach unten gedreht. Die Akquisition neuer Kunden in Gebieten fernab von den eigenen und zu wenigen Interconnection-Points führte dann direkt ins Desaster, denn dort sind selbst Ferngespräche kaum kostendeckend und Nahverbindungen (in umliegende Ortsnetze bis 20 km) bringen oft nur halb so viel in die Kasse, als an Leitungskosten an die Deutsche Telekom zu zahlen ist.
Jetzt rächt sich die Schmidsche These besonders bei seinen Nachahmern. Sinkende Verbindungskosten, das nahende Voice Over IP und der stetig wachsende Bedarf an breitbandigen Internet- und Mehrwertdiensten führt zur späten Erkenntnis: Infrastruktur ist Trumpf. Bei den heutigen Preisen (Verfall in den vergangenen 3 Jahren bis zu 90%) hat keine Kalkulation mehr Spielraum für zusätzliche Infrastruktur – das Rad lässt sich nicht mehr zurückdrehen!
Da kann die COLT-Telecom natürlich lachen, hat sie doch schon seit 1992 Erfahrung in den sich öffnenden Märkten und neben eigenen Citynetzen eine eigene Infrastruktur in ganz Westeuropa geschaffen. Davon kann selbst die Deutsche Telekom erst einmal nur träumen.
Wer als Kunde glaubt, die Minutenschnäppchen mitnehmen zu können und sich zurücklehnt, sieht sich eines Tages mit toten Leitungen konfrontiert. Das kostet den Businesskunden dann weit mehr, als die Einsparungen irgendwann versprochen haben.
Wenn TelDaFax jetzt versucht, eigene Managementfehler durch rechtliche Maßnahmen zu kaschieren, dürfte das mit wenig Erfolg gekrönt sein, denn die Gleichung ist einfach: je mehr Minuten, desto größer der Fehlbetrag.
Hans-Peter Bauer
netselect GmbH