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Sechs Finanztipps durch die Krise
20.03.2020 Die durch das Corona-Virus heraufziehende Krise erinnert bereits jetzt an die Weltwirtschaftskrise im Jahr 2008. Die große Verunsicherung und Angst der Mittelständler im Hinblick auf die operativen und finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie ist derzeit stark zu spüren. Geschäftsführer können aber handeln:



- Liquiditätsreserven erhöhen: Sinkende Umsätze und Profitabilität in Verbindung mit sinkender Zahlungsmoral der Kunden, bei etwaigen Zahlungsausfällen und den bestehenden, unaufschiebbaren Investitionserfordernissen, werden viele Unternehmen in den nächsten Monaten in Liquiditätsengpässe führen. "Die Sicherung ausreichender Liquiditätsreserven ist nun essentiell. Neben klassischen Banken, stehen dabei auch alternative Fremdkapital- bzw. Mezzaninekapital-Geber zur Verfügung, die kurzfristig Liquidität bereitstellen können", sagt FCF-Geschäftsführer Arno Fuchs
. Auch das Ziehen freier Linien kann ein Mittel zur Liquiditätssicherung sein, um zu verhindern, dass Banken solche Linien streichen, für den Fall, dass mittelständische Unternehmen im Verlauf der Krise entweder selbst in Schwierigkeiten geraten oder kurzfristig fällige (inkl. b.a.w.) Linien gekündigt oder nicht prolongiert werden.
- Operatives Working Capital optimieren: Unternehmen müssen jetzt ihre Days Sales Outstanding-bzw. Days Inventory Outstanding und Days Payables Outstanding-Kennzahlen genau monitoren, analysieren und radikal optimieren. Dies beinhaltet unter anderem ein konsequentes Forderungsmanagement, die Optimierung des Vorrätelagers sowie die Ausreizung der vereinbarten Lieferanten-Zahlungsziele.
- Asset-basierte Finanzierungen implementieren und Finanzkennzahlen optimieren: Insbesondere in herausfordernden Zeiten sind Asset-basierte Finanzierungen, wie Factoring oder Forderungs-Pensionsgeschäfte, Vorräte-Leasing und Sale-and-Lease-back oftmals die bessere Lösung als die klassische Bankenfinanzierung. Aus den bestehenden Vermögensgegenständen wird hierbei mehr Liquidität generiert als durch traditionelle Kreditlinien. Bilanzielle Finanz-Verbindlichkeiten können hierdurch oftmals in außerbilanzielle Verpflichtungen gewandelt werden. Rating-relevante Finanz-Kennzahlen wie die Eigenkapitalquote und die Nettoverschuldung können zudem optimiert und zudem womöglich stille Reserven gehoben werden.
- Bestehende Finanzierungen krisenresistent machen: Bilaterale, kurzfristige (b.a.w.) Darlehen und Linien können in diesen Krisenzeiten toxisch sein und sollten - sofern noch möglich - in langfristige Verträge oder in einen Konsortialkreditvertrag gewandelt werden. Gleiches gilt für ein zu enges "Covenants-Korsett". Mit den bestehenden Finanzierern sollte auf Basis einer aktualisierten Planung (inkl. einer Szenario-Rechnung der möglichen Corona-Virus-Effekte) über ein modifiziertes bzw. flexibles Covenants-Paket verhandelt werden. Die möglicherweise anfallende Waiver-Gebühr für die Neuverhandlung der Covenants sollte von den Unternehmen als Art "Versicherungsprämie" für die anstehende Krise verstanden werden. "Sollten sich die Hausbanken bei diesen Neuverhandlungen sperrig verhalten, lohnt es sich kurzfristig Neubanken anzusprechen, die mit neuen Impulsen unterstützen können", empfiehlt Fuchs. Bei der Bankenauswahl sollten getreu dem Motto "Know Your Bank" die Krisenresistenz des einzelnen Finanzinstituts sowie das Verhalten in der vergangenen Krise genau unter die Lupe genommen werden.
- Vertrauen zu Hausbanken stärken und offen kommunizieren und informieren: Grundsätzlich sollten CEOs und CFOs jetzt die Gespräche mit ihren bestehenden Hausbanken suchen und über die möglichen Auswirkungen des Coronavirus auf ihr Geschäftsmodell informieren. Eine offene und proaktive Kommunikation wirkt vertrauensbildend und wird im Falle einer sich zuspitzenden Krise von den Banken positiv honoriert. Weiterhin sollten Unternehmen in diesen Zeiten ihren Reporting-Verpflichtungen mit besonderer Sorgfalt, Frequenz und Umfang nachkommen und somit ihren Reporting-Standard quantitativ und qualitativ sogar noch verbessern.
- Das eigene Depot ignorieren: Der globale Kurssturz wird bei dem einen oder anderen auch das eigene Depot auf Talfahrt geschickt haben. Hier hilft nur die Börsenweisheit von André Kostolany
:"Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten". Die kommenden vier Monate sollten Sie nach Möglichkeit nicht in Ihr Depot schauen. Das schont den Blutdruck. Die Kurse werden auch wieder steigen. Aber eben nicht gleich.