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Die Cloud lässt Deutschlands Rechenzentren wachsen

26.05.2023 Die zunehmende Digitalisierung hat zu einem weiteren Wachstum der Rechenzentren in Deutschland geführt. So verzeichnet die Branche zwischen 2012 und 2022 einen Anstieg der IT-Anschlussleistung um 90 Prozent. Insbesondere Cloud-Dienste treiben das Wachstum.

 (Bild: Pixabay / Pete Linforth)
Bild: Pixabay / Pete Linforth
Auch der Strombedarf ist gestiegen. Er lag im Jahr 2022 bei insgesamt 18 Milliarden Kilowattstunden - 2012 waren es noch 11 Milliarden. Die Rechenleistung ist dabei durch die Weiterentwicklung von Hard- und Software deutlich stärker gestiegen als der Bedarf an Energie: Die Effizienz der Rechenzentren hat sich in den vergangenen Jahren dadurch insgesamt versechsfacht.

Das sind die Ergebnisse der Studie 'Rechenzentren in Deutschland: Aktuelle Marktentwicklungen - Update 2023' des Digitalverbandes Bitkom zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser .

Demnach bezieht heute ein Großteil der Rechenzentren regenerativ erzeugtem Strom. Basierend auf Befragungen von Rechenzentrumsbetreibern verfügt mindestens die Hälfte der größeren kommerziellen Rechenzentren in Deutschland über Ökostrom-Verträge.

Rechenzentren sind nicht nur in Deutschland auf Wachstumskurs, sondern weltweit. 2022 belief sich der globale Serverbestand auf rund 85,6 Millionen Stück. Im Jahr 2015 waren es noch 58.8 Millionen. Der Anteil Deutschlands am weltweiten Serverbestand hat sich im gleichen Zeitraum von 3,5 Prozent auf 3 Prozent leicht reduziert. Der größte Teil der Server befindet sich in den USA sowie in China. In Deutschland wird das Wachstum vor allem durch den zunehmenden Ausbau von Cloud Computing getrieben: 89 Prozent der Unternehmen in Deutschland nutzen inzwischen Cloud-Anwendungen - die Kapazitäten von Cloud-Rechenzentren haben sich in den vergangenen 5 Jahren fast verdoppelt: von 470 MW (2017) auf 880 MW (2022). Aktuell machen Cloud-Rechenzentren 38 Prozent des Marktes aus.
Preview von Entwicklung der Rechenleistung deutscher Rechenzentren in den vergangenen zehn Jahren

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Frankfurt und Berlin sind wichtigste Standorte


Deutschlands wichtigster Standort für Rechenzentren ist weiterhin das Land Hessen, insbesondere das Gebiet Frankfurt/Main mit dem DE-CIX als Europas größtem Netzwerkknoten. Knapp ein Drittel der deutschen Rechenzentrumskapazitäten befinden sich dort, im Vergleich mit den anderen Top-Standorten in Europa wächst Frankfurt aktuell am schnellsten. Dahinter folgt Berlin. Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind für Betreiber von Rechenzentren ebenfalls interessant. Brandenburg profitiert insbesondere von der Nähe zu Berlin.

In einer Befragung von Rechenzentrumsbetreibern und Experten im Rahmen der Studie geben 90 Prozent an, die Nachhaltigkeit von Rechenzentren werde künftig eine enorme Bedeutung bekommen. 87 Prozent stimmen der Aussage zu, die Versorgung mit klimaneutral erzeugtem Strom werde in Zukunft immer wichtiger. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen alle deutschen Rechenzentren ab 2024 zu 50 Prozent und ab 2027 zu 100 Prozent mit Ökostrom betrieben werden.

Die Industriestrompreise schwanken innerhalb Europas stark und variieren je nach Jahresverbrauch der Abnehmer. Ende 2022 zahlten Industriekunden in Deutschland mit einer Leistungsaufnahme von 5 MW - und damit auch Rechenzentren in dieser Größe - durchschnittlich 24,6 Cent pro kWh. In Frankreich musste ein vergleichbares Rechenzentrum lediglich 13,5 Cent veranschlagen, 18 Cent in den Niederlanden oder 16 Cent in Schweden.


Aktuell haben die deutschen Rechenzentren einen Energiebedarf von 18 Mrd. Kilowattstunden pro Jahr - das entspricht etwa 0,55 Prozent am Gesamtenergieverbrauch in Deutschland. Wie sieht die Entwicklung künftig aus? Die Prognosen bis 2030 weisen aktuell eine große Spannweite auf: Im Falle eines extremen Wachstum der Kapazitäten könnte sich der Energiebedarf auf bis zu 34 TWh pro Jahr belaufen. Bei einer linearen Fortführung der bisherigen Entwicklung erhöht sich der Energiebedarf bis 2030 weniger stark auf etwa 27 TWh. Werden die Effizienzpotenziale bei Infrastruktur, Hard- und Software konsequent genutzt, fällt der Anstieg des Energiebedarfs der Rechenzentren sehr viel geringer aus.
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