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Deutsche verstehen unter Entspannung: Auf mindestens zwei Bildschirme glotzen
31.12.2021 Die Aufmerksamkeitsspanne ist im Keller, Deutsche verstehen nicht mehr, wie man effektiv entspannt und die Gebrauchsanweisung ist auch tot.
Mehr als zwei Drittel (71 Prozent) aller Befragten sehen sich Inhalte hauptsächlich auf ihrem Handy an, was einen Anstieg von 31 Prozent gegenüber 2020 (54 Prozent) bedeutet, wobei Frauen (77 Prozent) viel häufiger Kurzvideos auf ihrem Handy ansehen als Männer (61 Prozent). Außerdem sehen sich die Verbraucher immer seltener Inhalte auf ihren Computern an. Waren es in 2020 noch 29 Prozent, die den Lap- oder Desktop nutzten, so sind es in 2021 nur noch 11 Prozent der Befragten. Die Computernutzung bei Frauen (2021: 6 Prozent, 2020: 21 Prozent) ist dabei deutlich niedriger als bei Männern (2021: 18 Prozent, 2020: 37 Prozent), was darauf hindeutet, dass Frauen eine höhere Priorität für mobile Endgeräte beim Konsum von Inhalten haben.
Die Gebrauchsanweisung ist tot
Fast zwei Drittel der Menschen (61 Prozent) lernen neue Fertigkeiten auf YouTube, während nur 13 Prozent neue Fertigkeiten von Eltern und Großeltern lernen. Gedruckte Anleitungen sind am wenigsten beliebt, nur 8 Prozent der Menschen greifen auf diese zurück, um sich beraten oder informieren zu lassen. Während YouTube die dominierende Plattform ist, wenn es darum geht Fertigkeiten zu erlernen, wenden sich mittlerweile 37 Prozent der 16- bis 24-Jährigen an TikTok, während nur 5 Prozent der 55-Jährigen und Älteren diese Plattform nutzen.In ganz Deutschland wünschen sich die Befragten mehr Shopping-Funktionen (24 Prozent), Virtual Reality (23 Prozent), Gaming-Inhalte und digitale Animationen (beide 21 Prozent) in Form von Kurzvideos, was darauf hindeutet, dass die Verbraucher nicht mehr nur konsumieren, sondern auch partizipieren möchten. Das bedeutet, dass Anbieter von interaktiven und Live-Inhalten mit einem Call-to-Action die Aufmerksamkeit der Verbraucher in den kommenden Jahren besser auf sich ziehen müssen.
Derzeit geben mehr als 40 Prozent der Deutschen an, dass sie sich "Live"-Inhalte eher auf YouTube (43 Prozent) ansehen, gefolgt von Instagram (38 Prozent), TikTok (35 Prozent), Facebook (20 Prozent), dann Twitch (13 Prozent), Snap (8 Prozent) und Twitter (4 Prozent). Männer (20 Prozent) in Deutschland schauen mehr Twitch Live als Frauen (8 Prozent), während Frauen (46 Prozent) mehr Live-Inhalte auf Instagram sehen als Männer (28 Prozent). Fast die Hälfte (45 Prozent) der jüngeren Generationen im Alter von 16 bis 24 Jahren sieht sich häufiger Live-Inhalte auf TikTok an als auf jeder anderen Plattform.
Du bist, was du siehst? Insgesamt stimmten 71 Prozent der deutschen Befragten voll und ganz zu (29 Prozent) oder stimmten zu (42 Prozent), dass "lustige und positive Online-Videoinhalte eine noch wichtigere und beliebtere Quelle der Unterhaltung werden". Dies ist ein leichter Anstieg im Vergleich zu 2020, als
62 Prozent der deutschen Verbraucher der gleichen Ansicht ganz zustimmten (20 Prozent) oder zustimmten (42 Prozent).
Im Vergleich zu 2020 berichten die deutschen Verbraucher über alle demografischen Gruppen hinweg, dass sie sich beim Lesen langer Artikel oder beim Anschauen längerer Videos (d.h. Videos von 10 Minuten oder länger) immer weniger konzentrieren können. Mehr als die Hälfte der Männer (51 Prozent) äußerte dieses Gefühl, verglichen mit 47 Prozent der Frauen. Im Jahr 2020 war die Aufmerksamkeitsspanne noch deutlich höher - da gaben nur 30 Prozent der Männer dies an, gegenüber 26 Prozent der Frauen.
Keine Ahnung, was Sie sich als nächstes ansehen sollen? In Deutschland gaben die Befragten an, dass Netflix (25 Prozent) ihnen die besten Empfehlungen gibt, welche Inhalte am besten ihren Vorlieben entsprechen, gefolgt von YouTube (22 Prozent), TikTok (14 Prozent) und Instagram (13 Prozent), während Amazon Prime (8 Prozent) weit dahinter zurückbleibt.
Was die weitere Entwicklung der Plattformen betrifft, sind die Deutschen bei TikTok am zuversichtlichsten: 35 Prozent der deutschen Verbraucher sind der Meinung, dass TikTok im Jahr 2026 die beliebteste Plattform sein wird. Ein Fünftel (20 Prozent) der Befragten glaubt eher, dass YouTube und Instagram in fünf Jahren zu den beliebtesten Plattformen gehören werden. Damit ist klar, dass die Zuschauer immer bewusster auf Trends achten und darauf, wie Plattformen auf ihre Vorlieben reagieren, was sich letztendlich darauf auswirken wird, wo sie in Zukunft Inhalte konsumieren werden.
Es ist nicht überraschend, dass die soziale Landschaft ständig neue digitale Trends hervorbringt, aber die Umfrageergebnisse machen deutlich, wie sehr die Realität und die virtuelle Landschaft miteinander verwoben sind. Die Verbraucher erwarten nicht nur mehr von ihren digitalen Erlebnissen, sondern sie verlassen sich darauf, passen sich an und bauen Gewohnheiten auf, wodurch die Rolle der Content-Ersteller immer wichtiger wird.
Die Umfrage sammelte im November die Antworten von mehr als 2.000 Männern und Frauen in Deutschland und wurde im Auftrag von Digitalstudio TheSoulPublishing erstellt.