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Joachim Graf

Die Welt ist böse, gemein und ungerecht

21.05.2012 - Märkte sind unerbittlich. Sie zeigen, ob ein Produzent gut ist oder nicht. Das gilt auch für Inhalte. Das Internet bläst nur frischen Wind durch die Kuschel-Nischen der Inhaltsindustrie.

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Neuer Kommentar  Kommentare:

Zu: Die Welt ist böse, gemein und ungerecht

Alles schön und gut, Herr Graf,
Ihre Argumtentationskette ist ja ganz prima. Aber Raubkopieren ist trotzdem nicht ok. Und das Vorgehen dagegen bleibt ein wichtiges Argument derjenigen, die sich, wenn denn schon mal jemand für ihren Content Interesse übrig hat, davor ein bisschen bitte schützen wollen. Oder sehen Sie das anders? Fänden Sie doch auch Mist, wenn ich Ihren Artikel nähme und ihn selbst unter meinem Namen veröffentlichte.
Viele Grüße
Ihr/Dein Leserfan Stephan Probst

Zu: Die Welt ist böse, gemein und ungerecht

Natürlich ist Raubkopieren nicht ok. Doch ein Vergehen, gegen das es mehrheitlich weder eine juristisch handhabbare Methode gibt, die nicht an anderer Stelle den Rechtsstaat trifft UND die von einer grossen Menge von Leuten als Kavaliersdelikt abgetan wird, das wird man mit juristischen Mitteln nicht eingrenzen können.

Wenn Sie meinen Artikel nehmen und ihn unter ihrem Namen veröffentlichen, dann kommt mein Rechtsanwalt und präsentiert eine hohe Rechnung. Wenn das hunderttausend Menschen tun, dann ändere ich mein Geschäftsmodell.

Zu: Die Welt ist böse, gemein und ungerecht

Ihren Artikel werde ich nicht einfach nehmen. Denn das tut man nicht. Und genauso wie Sie versuchen, sich und Ihre Arbeit zu schützen, muss man jeden anderen m.E. dabei ebenso unterstützen. Sie haben völlig recht: Manch bequeme Nische ist jetzt eben nicht mehr so schön und gibt es halt bald nicht mehr. Und diese Entwicklung bietet ja auch eine Menge Chancen, die man ja gut nutzen kann.

Aber muss man denn unbedingt, nur weil halt viele sich daran gewöhnt haben, alles zu nehmen ohne Rücksicht auf den Urheber, das jetzt legalisieren? Auch Kavaliersdelikte bleiben immer noch Delikte und sollten die dann nicht auch so betrachtet und verfolgt werden? Denn sonst hätte man Raubkopieren auch bei der Erfindung des Fotokopierers legalisieren können. Und: warum kann man das nicht mit juristischen Mitteln eingrenzen? Es gefällt vielen nicht, wenn sie vor Gericht stehen, klar. Aber das geht, schreckt ab und es macht v.a. deutlich, dass hier ein Verstoß vorliegt. Und ist nicht wenigstens das wichtig und richtig?
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