Zum Dossier Paid Content
Das sind die größten Onlineshops der Schweiz
25.07.2022 Ein Deutscher kehrt an die Spitze des eidgenössischen Shoprankings zurück. Amazon ist abgeschlagen. Die Chinesen verlieren. Und weitere Erkenntnisse vom ECommerce-Markt der Schweiz.
Bereits 2018 und 2019 war Zalando.ch
, Tochter des deutschen Moderiesen Zalando
, umsatzstärkster Onlineshop der Schweiz. Im Jahr 2020 wurde der Elektronik-Händler Digitec
als größter Onlinehändler der Schweiz auf Platz 1 gesetzt. Nun sieht das von der ECommerce-Beratung Carpathia AG
zusammengestellte Ranking der größten Onlineshops der Schweiz
wieder Zalando.ch auf Platz eins. Gemäß Zalando-Jahresbericht
hatte der angeschlagene Textilhändler in der Schweiz rund zehn Prozent seines Gesamt-GMV erzielt - was ihn mit 1430 Millionen Franken ganz oben auf das Treppchen bugsiert hat.
Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
Jetzt Mitglied werdenNeben Zalando schafft es mit Aliexpress , der ECommerce-Tochter von Alibaba , auf Platz sieben (Vorjahr: Platz sechs) lediglich ein weiterer Ausländer in die Top Ten. Insgesamt finden sich unter den dreißig größten Onlineshops der Schweiz ein Drittel ausländische Anbieter.
Das sind mehr als im Vorjahr. Drei Viertel der ausländischen Anbieter konnten im diesjährigen Ranking Plätze gutmachen - allerdings vor allem die europäischen Anbieter. Die beiden Chinesen hingegen verloren: Der App-basierte Marktplatz für chinesische Billigprodukte Wish rutschte von Rang 12 auf Rang 20 ab. Vor zwei Jahren war er noch auf Rang vier gelistet. Auch Aliexpress büßte einen Platz ein.
Der deutsche Sportartikelproduzent Adidas war im vergangenen Jahr mit 90 Mio. Franken mit Adidas.ch in den Top 30 vertreten. Carpathia hat den Wert für dieses Jahr nach unten korrigiert: "Mutmaßlich erwirtschaftet Adidas einen Großteil der Umsätze über den Zalando-Marktplatz, was bedeutet, dass diese Umsätze nicht über den Onlineshop adidas.ch erzielt werden. Den Umsatz von adidas.ch haben wir deshalb nach unten korrigiert, womit Adidas nicht mehr in den Top 30 enthalten ist."
Die Top-30 der B2C-Onlinehändler erwirtschaften 9,1 Milliarden Franken, das sind zwei Drittel des gesamten schweizerischen Onlinehandelsumsatzes von 14,4 Milliarden. Alleine die Top-5 sind dabei für ein Drittel des Gesamtumsatzes gut, die Top-10 sammeln 45 Prozent ein.
Im B2B-Segment tauschen die Pistor Holding Genossenschaft und die Alltron AG die Plätze, die folgenden Plätze sind unverändert. Hier teilen sich heimische Unternehmen die Top-10 unter sich.
Nach bitteren Corona-Jahren wächst das Segment Reisen, Tickets und horizontale Plattformen wieder. Unverändert sind Plattformbetreiber Ricardo.ch und der Ticketverkäufer der Schweizerischen Bahn, SBB.ch auf den Plätzen 1 und 2. Beide wieder mit Wachstum gegenüber dem Vorjahr - aber von den Milliardenumsätzen der Vor-Corona-Zeit sind beide nicht meilenweit entfernt. Auch Booking.com musste 2021 Federn lassen und wurde von Swiss und der schweizerischen Niederlassung von Airbnb, Airbnb.ch überholt.
Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.
Jetzt Mitglied werdenZehn Prozent Wachstum für den schweizerischen Onlinehandel 2021....
2021 kauften Konsumierende in der Schweiz digital Waren im Wert von 14,4 Mrd. Schweizer Franken ein. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Plus von 1,3 Mrd. Franken bzw. von 9,9 Prozent, meldet der Handelsverband.swiss . Das Wachstum wurde über Inlandseinkäufe generiert (2021: 12,3 Mrd. Franken, +11,6 Prozent), während der Crossborder-Commerce stagniert (2020 und 2021: 2,1 Mrd. Franken). Bereits im Vorjahr stellte der Handelsverband beim Cross-Border-Commerce ein unterdurchschnittliches Wachstum fest. Dieser Trend hat sich 2021 weiter verstärkt und die Auslandseinkäufe stagnieren. Während insbesondere asiatische Anbieter in den Jahren 2015 bis 2019 unaufhaltsam wachsen konnten, gewann der Schweizer Onlinehandel in den letzten drei Jahren Marktanteile von diesen zurück.Aktuell ist der stationäre Einkauf weiterhin der bevorzugte Einkaufskanal der SchweizerInnen. Allerdings verlagern sich die Präferenzen Jahr für Jahr weiter in Richtung Onlinekauf. Als größte Herausforderungen für das aktuelle Jahr nennt ein Großteil der befragten E-Retailer die Warenverfügbarkeit (62 Prozent), Preisdruck und sinkende Margen (52 Prozent) sowie die Inflation (34 Prozent).
...aber das erste Halbjahr 2022 ist rückläufig
Patrick Kessler , Geschäftsführer des Handelsverband.swiss , sieht in seinem Distanzhandelsmonitor die Onlinehandelsumsätze "erwartungsgemäß leicht rückläufig". Grund: Die sehr hohen Vorjahreszahlen infolge Schließungen des stationären Handels konnten nicht gehalten werden - im ersten Quartal resultierte ein Minus von knapp 13 Prozent zum Vorjahresquartal. Für das gesamte Halbjahr geht er von einem Minus gegenüber dem 1. Halbjahr 2021 durch Ukraine-Krieg und die hohen Energiepreise von neun Prozent aus.Weitere Prognosen des Handelsverbands für die Jahre 2022 bis 2024 lauten:
- Omni-Channel-Anbieter wachsen überdurchschnittlich.
- Marktplätze sind auch in der Schweiz die Volumentreiber.
- Es findet eine Polarisierung zwischen Nische vs. Masse/Marktplatz statt.
- Der D2C-Handel steigt.
- Die letzte Meile wird nachhaltiger.
Die Umsatzangaben sind öffentliche Angaben sowie Carpathia-Schätzungen. Die Umsatzangaben stellen die reinen Onlineumsätze in Mio. CHF des Geschäftsjahres 2021 dar. Bei den Top 30 B2C sind Marktplätze mit Eigenumsatz inkl. Marktplatzanteil enthalten (z. B. Amazon), jedoch ohne Ertrag durch Provisionen. Der gelistete Umsatz entspricht dem Nettoumsatz, d.h. dem Warenertrag ohne MwSt. und bereinigt um Retouren und Storni.