Analyse: Klassische IT-Arbeitsplätze sind nichts für Digital Natives
18.05.2010 Die IT-Arbeitsplätze der Zukunft werden ein neues Gesicht bekommen, so eine Centracon-Analyse. Zudem stellt auch die mit den digitalen Technologien aufgewachsene Generation der Mitarbeiter ganz eigene Ansprüche.
Zu einem der Kernelemente des zukünftigen Anforderungsprofils zählt er einerseits den ortsunabhängigen und mobilen Zugriff. Dies entspreche den heutigen Gewohnheiten der jungen Menschen, die mittels mobiler Endgeräte längst nicht mehr nur Telefonieren und Kurznachrichten versenden, sondern an unterschiedlichen Locations oder mobil über UMTS ebenso auf ihren E-Mail-Account zugreifen, Informationen besorgen oder im Web surfen. "Ein stationärer, fest verdrahteter Arbeitsplatz spiegelt die Erfordernisse und Handlungsweisen der Vergangenheit wider, entspricht aber nicht den Bedürfnissen großer Teile der digitalen Generation", argumentiert Gerhards.
Ähnliches gilt für ihn in Sachen sozialer Kommunikation, die infolge der technologischen Entwicklungen heute ganz neue Möglichkeiten und Erscheinungsweisen biete und vom beruflichen Nachwuchs bereits fest verinnerlicht sei. Social Networks seien ein fester Bestandteil des Alltags geworden, dienten als Wissensquellen, eröffneten Zugang zu neuen Themen und vereinfachen die Kontaktaufnahme. Deshalb müssten sie in zukünftigen Arbeitsplatzkonzepten berücksichtigt werden.
Dies betrifft auch das Thema der Endgeräte. Bislang dominieren die klassischen Desktops das Bild, wobei es sich dabei meist um administrativ sehr aufwändige Fat Clients handelt, weil sie über vielfältige lokale Applikationen verfügen. Durch die Virtualisierungstechnologien sind jedoch Wege für eine Zentralisierung geebnet worden, bei der die lokale Intelligenz zwar bestehen bleibt, aber technisch nicht mehr am Arbeitsplatz vorhanden ist. Vielmehr dienen die Endgeräte dabei primär nur noch als Präsentationseinheit. Dadurch besteht nicht mehr die frühere Abhängigkeit von bestimmten Endgeräten, vielmehr kann diese Funktion beispielsweise auch ein Blackberry oder iPhone übernehmen.
Die Schlussfolgerung daraus lautet: Warum sollen Mitarbeiter nicht auch ihre privaten Rechner einsetzen", sieht Gerhards Gründe, über eine Liberalisierung nachzudenken. Die herkömmlichen Grenzen zwischen den Tätigkeiten am Firmenrechner und der privaten PC-Nutzung seien längst stark verschwommen, zukünftig würden diese Überschneidungen durch die mobileren Job-Anforderungen noch größer. "Bei Realisierung erforderlicher Sicherheitsmaßnahmen spricht auch nichts dagegen, dass Mitarbeiter ein privat gewohntes Arbeitsgerät zusätzlich im Job nutzen."