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Fehlendes Vertrauen in eigene Fähigkeiten ist größte Karrierebremse

16.11.2018 70 Prozent der Deutschen steckten in einem ungeliebten Job fest. Die Reißleine ziehen aber nur die wenigstens in einer solchen Situation sofort. Im Schnitt warten Arbeitnehmer elf Monate, bevor sie eine neue Bewerbung überhaupt in Betracht ziehen. Dabei ist mangelndes Selbstvertrauen häufig der Grund für dieses Zögern. Das hat das Karrierenetzwerk LinkedIn zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser Dienstleister-Dossier einsehen in einer repräsentativen Umfrage ermittelt.

 (Bild: Thomas Doerfer)
Bild: Thomas Doerfer
Knapp ein Drittel (31 Prozent) der Befragten hat sich schon mal aus diesem Grund gegen eine Bewerbung entschieden. Selbstzweifel plagen vor allem Millenials und Frauen.

  • 33 Prozent glauben, dass es bessere Kandidaten gibt als sie selbst und verzichten deswegen auf eine Bewerbung.
  • 30 Prozent meinen, keine ausreichende Berufserfahrung zu haben.
  • Und 28 Prozent zögern, weil sie die eigene Komfortzone nicht gerne verlassen.

Überraschend ist, dass vor allem jüngere Menschen unsicher sind: Knapp die Hälfte (44 Prozent) der 18- bis 34-Jährigen hat in der Vergangenheit aufgrund von mangelndem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten auf eine Bewerbung verzichtet. Unter den 35- bis 54-Jährigen haben nur halb so viele (22 Prozent) diese Erfahrung gemacht, in der Altersgruppe 55+ sind es sogar nur 16 Prozent. Auch zwischen den Geschlechtern gibt es Unterschiede: 36 Prozent der Frauen berichten von solchen Selbstzweifeln, unter den Männern sind es nur 26 Prozent.

Aber es gibt auch andere Gründe, die Arbeitnehmer vom Jobwechsel abhalten:

  • 23 Prozent hadern etwa mit der Möglichkeit, dass ihnen der neue Job nicht gefallen oder dass er zumindest schlechter sein könnte als ihr aktueller.
  • 16 Prozent fühlen sich ihrem gegenwärtigen Arbeitgeber verpflichtet und möchten ihn nicht im Stich lassen.
  • 15 Prozent fürchten, es beim neuen Arbeitgeber mit unfreundlichen Kollegen zu tun zu bekommen.


Auch die typischen Motivationen für einen Jobwechsel wurden im Rahmen der Umfrage ermittelt:

  • 54 Prozent geht es vor allem um eine Gehaltserhöhung.
  • 28 Prozent wünschen sich eine neue Herausforderung.
  • 22 Prozent sehnen sich nach einer besseren Work-Life-Balance.


Die genannten Karrierehürden sind nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Unternehmen ein Problem, die in Zeiten des Fachkräftemangels oft händeringend nach neuen Mitarbeitern suchen. 26 Prozent der Befragten wünschen sich, dass Arbeitgeber die Initiative ergreifen und anstatt Stellen lediglich auszuschreiben, selbst aktiv auf Kandidaten zugehen. 17 Prozent würden es außerdem begrüßen, mit einer Person in einer ähnlichen Rolle sprechen zu können, um realistische Erwartungen für die ausgeschriebene Stelle zu entwickeln. Außerdem wünschen sich 16 Prozent der Bewerber eine Person, die den Bewerbungsprozess begleitet und ihnen mit guten Ratschlägen zur Seite steht.
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