Die Messung der Benutzererfahrung im B2B-Commerce: Warum und vor allem, wie?
02.04.2024 In der Welt des B2B-Commerce ist eine hervorragende Benutzererfahrung (UX) unerlässlich für den Erfolg von Unternehmen. Prominentes Beispiel, wo großer Wert auf UX gelegt wird, ist Apple.
Die Investition in User Research und UX-Initiativen im B2B-Bereich führt zur Notwendigkeit, den wirtschaftlichen Erfolg dieser Investitionen messbar zu machen. Um Stakeholdern den Mehrwert zu demonstrieren und zu zeigen, dass durch diese Investitionen teure Fehlschläge vermieden werden können, werden spezifische UX-Metriken und Key Performance Indicators (KPIs) im Rahmen des UX-Managements entwickelt.
Diese Metriken und KPIs umfassen Kennzahlen zu Nutzereinstellungen und -verhalten in Bezug auf die UX eines Produkts. Sie ermöglichen es, den Einfluss von UX-Maßnahmen zu messen und Entwicklungen über die Zeit nachzuverfolgen, um den Beitrag der UX zum Produkterfolg zu dokumentieren oder negative Trends frühzeitig zu erkennen. Die aus den Daten gewonnenen Erkenntnisse sind zudem wertvoll für die Ableitung von Trends und Prognosen bezüglich des Konsumentenverhaltens und die Entwicklung einer UX-Strategie.
Messmethoden der User Experience
Es wird zwischen qualitativen (attitudinalen) und quantitativen (behavioralen) Messverfahren unterschieden.Qualitative Messverfahren
Qualitative Messungen fokussieren sich auf die Einstellungen, Motive und Erwartungen der Nutzer, indem sie nach dem "Warum?" fragen. Ihr Ziel ist es, tiefe Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Nutzer zu erhalten, um Hypothesen für die Produktentwicklung abzuleiten. Zu den gängigen Methoden gehören Nutzer-Interviews, Beobachtungen und Usability-Tests, die Aufschluss über Nutzerbedürfnisse und Usability-Probleme geben. Obwohl qualitativ wertvoll, eignen sich diese Verfahren aufgrund ihres hohen Aufwands nur bedingt für langfristige Messungen.Quantitative Methoden zur Bewertung qualitativer Nutzerdaten
Mithilfe standardisierter Fragebögen können qualitative Nutzerinformationen effizient quantifiziert werden. Nutzerfeedback wird genutzt, um die UX hinsichtlich verschiedener Aspekte wie Attraktivität und Benutzbarkeit zu bewerten. Wissenschaftlich fundierte Fragebögen wie AttrakDiff, SUMI und der Net Promoter Score sind Beispiele für solche Instrumente.Quantitative Verfahren
Quantitative, oder behaviorale Metriken erfassen, wie Nutzer mit einem Produkt interagieren, und dienen der statistischen Auswertung des Nutzerverhaltens. Analytics-Tools erfassen Metriken wie Seitenaufrufe, Absprungraten und Conversion-Raten. Obwohl diese Daten wirtschaftlich oder technisch geprägt sein können, bieten sie aus UX-Sicht wertvolle Einblicke.Entwicklung individueller UX Metriken / KPIs
Es gibt keine universelle Kennzahl, die UX umfassend bewerten kann. Für eine effektive Messung der UX-Performance müssen KPIs oder Metriken individuell an die Ziele der Nutzer angepasst werden. Methoden wie Goals-Signals-Metrics und das Google HEART Framework bieten Rahmenwerke für die Entwicklung und Anwendung solcher Metriken, um ein detailliertes Verständnis der UX in Bereichen wie Zufriedenheit, Engagement und Aufgabenbewältigung zu gewinnen und zu messen.Speziell im B2B-Commerce ermöglichen diese Ansätze eine zielgerichtete Analyse und Optimierung der UX, um den Erfolg von E-Commerce-Plattformen und Händlerportalen zu sichern. Durch die Anwendung dieser Methoden können Unternehmen nicht nur die Zufriedenheit und Bindung ihrer B2B-Kunden verbessern, sondern auch eine solide Basis für langfristiges Wachstum und Erfolg in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Markt schaffen.
Zusammenfassend ist die Messung und Optimierung der User Experience im B2B-Commerce von entscheidender Bedeutung. Durch den Einsatz spezifischer UX-Metriken und KPIs sowie die Anwendung bewährter Methoden wie des Google HEART Frameworks können Unternehmen ihre Angebote gezielt verbessern, die Nutzerzufriedenheit steigern und letztendlich ihre Marktposition stärken. Indem sie ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und das Verhalten ihrer Nutzer entwickeln, können B2B-Unternehmen sicherstellen, dass ihre digitalen Produkte und Dienstleistungen nicht nur den Anforderungen des Marktes entsprechen, sondern diese übertreffen und so den Weg für nachhaltigen Erfolg ebnen.
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