Jeder Vierte ist online selbstsicherer als im persönlichen Kontakt
17.08.2020 Mehr als jedem vierten (28 Prozent) deutschen Nutzer fällt es leichter, online neue Freundschaften zu schließen, und jedem Vierten (27 Prozent) sich selbst darzustellen als im persönlichen Kontakt.
Der Anstieg an Online-Beziehungen hat jedoch dazu geführt, dass sich viele Menschen isoliert und einsam fühlen, da sie nicht so sehr darauf bedacht sind, mit anderen Menschen persönlich in Kontakt zu treten. Fast ein Drittel (31 Prozent) der Befragten gibt an, zur Freundschaftspflege soziale Medien und Online-Foren zu nutzen und mindestens fünf Stunden pro Tag online zu sein. Die Studie zeigt außerdem, dass 15 Prozent der Meinung sind, dass die emotionale Verbindung, die sie mit Online-Bekanntschaften haben, stärker sei als mit Freunden, die sie persönlich treffen.
Kathleen Saxton , Psychotherapeutin und Gründerin von Psyched , ist der Ansicht, dass das Vertrauen der Menschen in Technologie als eine Form von Sucht angesehen werden könnte, die möglicherweise eine Rolle bei der Verstetigung von Einsamkeit spielt. "Während einige Menschen unter 'normalen' Umständen vielleicht übermäßig auf Technologie zurückgreifen, werden Videoanrufe und Messenger-Dienste oft als Rettungsanker angesehen, die Menschen helfen, sich weniger einsam zu fühlen", kommentiert Saxton. Die Bandbreite der verwendeten Plattformen sei größer geworden und viele fühlen sich selbstsicherer, wenn sie diese nutzen. Viele Menschen nutzen Online-Dienste deshalb, um menschliche Interaktion und damit mehr Freude in das eigene Leben zu bringen.