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Cybercrime: Häufigste Delikte sind Virenangriffe, Betrug und Identitätsdiebstahl
14.10.2016 Die Vorfälle reichen von gefährlichen Virusinfektionen über Online-Betrug und Erpressung bis hin zu schweren Beleidigungen: Fast jeder zweite Internetnutzer (47 Prozent) ist in Deutschland in den vergangenen 12 Monaten Opfer von Cybercrime geworden. Das hat eine repräsentative Umfrage des Bitkom ergeben.
Nach den Ergebnissen der Studie ist die Verbreitung von Computerviren das am häufigsten auftretende Delikt: 41 Prozent der Internetnutzer geben an, dass ihr Computer infiziert worden ist. Ein großes Problem ist der Diebstahl und Missbrauch digitaler Identitäten. Laut Umfrage berichtet jeder vierte Internetnutzer (22 Prozent), dass seine Zugangsdaten zu einem Online-Dienst ausspioniert worden sind. Jeder Achte (12 Prozent) gibt an, dass seine persönlichen Daten illegal verwendet wurden. Bei neun Prozent sind unerwünschte E-Mails im Namen des Nutzers versendet worden. Ein Fünftel der Internetnutzer (20 Prozent) ist bei Online-Transaktionen betrogen worden. Angriffe auf Personen wie schwere Beleidigungen (drei Prozent) und sexuelle Belästigungen (zwei Prozent) erreichen zwar nur niedrige einstellige Prozentwerte, summieren sich aber in absoluten Zahlen zu Zehntausenden Fällen.
Gegen digitale Angriffe nutzen vier von fünf Internetnutzern (80 Prozent) ein Virenschutz-Programm und zwei von drei (67 Prozent) eine Firewall auf ihrem Computer. Jeder dritte Internetnutzer (34 Prozent) verwendet einen Passwort-Safe. Damit können in einer besonders gesicherten Anwendung die zahlreichen Zugangsdaten zu Online-Diensten und Geräten abgelegt werden. Jeder Fünfte (22 Prozent) verwendet Anonymisierungsdienste. Immerhin 19 Prozent verschlüsseln E-Mails und 14 Prozent Dateien.
Bitkom hat auch untersucht, wie sich das Vertrauen der Internetnutzer in die Sicherheit ihrer persönlichen Daten im Internet in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Referenzjahr ist 2011, zwei Jahre vor Beginn der NSA-Affäre. Drei von vier Internetnutzern (77 Prozent) halten aktuell ihre persönlichen Daten im Internet für unsicher. Am stärksten trifft der Vertrauensverlust die staatlichen Akteure. Nur jeder vierte Internetnutzer (24 Prozent) hat starkes oder sehr starkes Vertrauen in Staat und Behörden, wenn es um den Umgang mit seinen persönlichen Daten geht. Vor fünf Jahren war es noch gut jeder Zweite (52 Prozent). Die Wirtschaft allgemein (37 Prozent starkes oder sehr starkes Vertrauen) und die exemplarisch ausgewählten Internetprovider (47 Prozent) kommen in diesem Jahr zum ersten Mal wieder in Reichweite ihrer Ausgangswerte im Jahr 2011.