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Arbeitszeugnisse: Schönreden, Lobhudel, Selbst verfassen
29.10.2012 Eine Folge der Arbeitsgerichts-Rechtsprechung zu Zeugnissen: Arbeitszeugnisse, die eine Beurteilung des Mitarbeiters enthalten, fallen oft zu positiv aus und werden häufig von den Mitarbeitern sogar selbst verfasst. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Personalberatung Personal Total AG , an der sich 266 Personalexperten in Deutschland beteiligt haben.
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Jetzt Mitglied werdenGleichzeitig haben mehr als zwei Drittel der Teilnehmer schon selbst eine aus ihrer Sicht eigentlich zu positive Beurteilung ausgestellt, um mögliche Auseinandersetzungen mit dem Arbeitnehmer zu vermeiden. Weit verbreitet ist auch die Praxis, das Arbeitszeugnis durch den Mitarbeiter selbst verfassen zu lassen: Über 80 Prozent der Personalverantwortlichen geben an, dass sie einige (63 Prozent) oder sogar zahlreiche (20 Prozent) Fälle kennen, in denen ein Zeugnis auf diese Weise entstanden ist.
Die schriftliche Beurteilung entspricht damit häufig nicht mehr der tatsächlichen Leistung und dem Engagement des Mitarbeiters, so dass das qualifizierte Arbeitszeugnis zukünftigen Arbeitgebern kaum noch Anhaltspunkte für eine realistische Einschätzung bietet. Dies spiegelt sich auch in der Unsicherheit, die viele Personaler bei der Zeugnisbewertung haben: Nur knapp ein Viertel (24 Prozent) der Umfrageteilnehmer glaubt von sich, aus qualifizierten Arbeitszeugnissen immer oder zumindest in den meisten Fällen eine korrekte Bewertung ableiten zu können.