Händler im Social Media: "Konstruierte Marketingdialoge lehnen Kunden ab"
11.07.2013 Der Online-Handel wäre gut beraten, mit der Aufforderung an seine Kunden "Bewerten Sie uns!" nicht zu weit zu
gehen, rät Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann
, Direktor am Information Management Institut der Hochschule Aschaffenburg
und Leiter der Kompetenzgruppe E-Commerce des ECO
. "Immer mehr Verbraucher empfinden den Bewertungs-Marathon im Online-Handel als eine ebenso große Belästigung wie dies bei der Flut der Rabattkartenangebote im stationären Handel der Fall ist", so die Position des ECommerce-Experten.
Weil Dialogmarketings im Internet beinahe grenzenlos potenzierbar sei, sinke der Wert der "geplanten konstruierten Kundenbeziehungen" rapide und die Verbraucher geben ihre ehrlichen Kritiken und Empfehlungen zu Produkten und Unternehmen sozusagen in einer "Parallelwelt", der der sozialen Netzwerke, ab.
Online-Händlern rät Hofmann, sich bei Facebook & Co. eher als passiver Zuschauer zu begreifen, der die Verbraucherdialoge
systematisch beobachtet, auswertet und in seiner Angebotspolitik berücksichtigt. Von einer aktiven Einmischung in diese "Consumers only"-Welt rät der E-Commerce-Experte ab: Professioneller "Marketing-Jargon" würde bei den Verbrauchern in den sozialen Netzwerken in erster Linie Abwehrreaktionen auslösen, weil sie dies als unerwünschte Einmischung und Manipulationsversuche der Händler betrachten, sagt Hofmann.
Vielleicht kann man ja auch einfach statt Marketingsprechblasen abzusondern auch einfach mit dem Kunden so sprechen wie zwischen zwei ganz normalen Menschen?