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Enterprise Mobility

Mobile Readiness: Unternehmen enttäuschen Erwartungen der Mitarbeiter

06.12.2019 Etwa die Hälfte aller Arbeitnehmer nutzt für den Job ein Smartphone, doch nur ein Fünftel der Befragten werden von ihrem Arbeitgeber mit einem solchen Gerät ausgestattet. Auf der anderen Seite steigen die Risiken für die IT-Security, wenn Mitarbeiter private mobile Endgeräte und öffentlich zugängliche Apps für Arbeitszwecke nutzen.

 (Bild: FirmBee / pixabay.com)
Bild: FirmBee / Pixabay
Wie steht es um die Bereitstellung neuer mobiler Technologien durch Unternehmen, und wie nutzen Arbeitnehmer diese im beruflichen Kontext? Diesen Fragen geht Deloitte zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser mit der Studie 'Mobile Readiness for Work 2019' erstmals nach und gibt einen umfassenden Einblick über die Möglichkeiten, mit mobilen Geräten und Apps die Mitarbeiterproduktivität zu steigern.

Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Lücke hinsichtlich der Mobilitätsreife von Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Sie können das Bewusstsein für die ungenutzten digitalen Potenziale schärfen und bieten Anreiz, den Einsatz von mobilen Lösungen im Unternehmen neu zu überdenken. Denn trotz fortschreitender Digitalisierung besteht für deutsche Firmen beim Thema Enterprise Mobility noch großes Verbesserungspotential.

Enterprise Mobility in Deutschland noch unterentwickelt


In Hinblick auf die enormen Potenziale digitaler Technologien fühlen sich viele Mitarbeiter nicht ausreichend für die Zukunft der Arbeit gerüstet. Sie glauben, dass sie mit Zugang zu den besten Tools auch eine entsprechend bessere Arbeit leisten könnten. Nur knapp über einem Drittel der befragten Arbeitnehmer sind jedoch der Ansicht, dass ihr Arbeitsplatz in Sachen neue Technologien fortschrittlich sei. Zwei von fünf der vom Arbeitgeber bereitgestellten Mobilgeräte verfügen über weniger als fünf Apps, die für geschäftliche Zwecke genutzt werden, und lediglich 17 Prozent der Apps für geschäftliche Zwecke werden vom eigenen Unternehmen entwickelt. Besonders risikoreich ist dabei der Trend "Bring your own app" (BYOA) für die hauseigene IT-Security.

Vier zentrale Erkenntnisse zum Stand von Enterprise Mobility in Deutschland:


Aus den zahlreichen im Rahmen der Studie erhobenen Daten lassen sich vier Kernthemen ableiten, von denen jedes einen unmittelbaren Einfluss auf die künftige Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen hat und entsprechend berücksichtigt werden sollte.

1. Bei Smartphones überwiegt Nutzung privater Geräte im Beruf
Knapp drei Viertel der deutschen Arbeitnehmer nutzen einen PC (Desktop oder Laptop) für den Arbeitszweck; knapp die Hälfte verwendet ein mobiles Gerät (Smartphone oder Tablet); 14 Prozent hingegen benutzen gar keine Devices für Arbeitszwecke. Dabei wird nur ein Fünftel der deutschen Arbeitnehmer von ihrem Unternehmen mit einem Smartphone ausgestattet.

2. Ungebrochener Trend bei Mobile Apps und BYOA ("Bring your own app")
Die Top 5 der von Mitarbeitern verwendeten Apps sind: Instant Messaging Apps wie WhatsApp oder Facebook Messenger (72%), Kalender (69%), E-Mail Dienste, Kamera (beide 67%) sowie Navigations-Apps wie Google Maps (66%). Nicht verwunderlich angesichts der mangelnden Ausstattung ist der Trend zu BYOA: Unter den Apps, die für geschäftliche Zwecke verwendet werden, scheint die Mehrheit auf das Prinzip "Bring your own app" zu setzen, statt die vom Arbeitgeber empfohlenen oder aus einem unternehmenseignen App Store geladenen Lösungen zu verwenden. Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in der Zufriedenheit von Arbeitnehmern hinsichtlich der Qualität der vom eigenen Unternehmen bereitgestellten Apps wider. Der Trend, eigene und möglicherweise nicht zertifizierte Apps zu nutzen, birgt jedoch Risiken für die IT-Sicherheit jedes Unternehmens.

3. Enterprise Mobility überwindet analoge Ineffizienzen
Mehr als die Hälfte der befragten Arbeitskräfte glaubt an eine deutliche Effizienzsteigerung durch mobile Technologien. Zwei Drittel der Befragten geben an, mithilfe der Technologie schneller und effizienter auf Informationen am Arbeitsplatz zugreifen zu können. Dahinter folgt die Fähigkeit, flexibler zu arbeiten (51%) und mit Kollegen zu kommunizieren (53%). Am höchsten ist die Zufriedenheit bei den jüngeren Altersgruppen. Dennoch sind analoge Ineffizienzen in Unternehmen weit verbreitet: So füllen 36 Prozent der deutschen Arbeitnehmer immer noch Formulare auf Papier aus; dies ist am stärksten in der Gesundheits- und Sozialarbeit (54%), im Rechtsbereich (43%), bei der Bildung (41%) sowie in den Sektoren Chemikalien und Pharmazeutika (38%) ausgeprägt.

4. Tech-Adaption in Unternehmen noch sehr unterschiedlich ausgeprägt
Lediglich 36 Prozent der Befragten halten ihren Arbeitsplatz in Bezug auf die Verwendung neuer Technologien für fortschrittlich. Dies variiert je nach Branche, wobei vor allem Befragte aus dem IT- sowie dem Kommunikationsbereich ihr Unternehmen für progressiv halten. Dem gegenüber stehen Arbeitnehmer im Gesundheitswesen, die das überwiegend verneinen. Generell sind die meisten Studienteilnehmer der Ansicht, dass der Einsatz von Smartphones im Arbeitsalltag für ihr Unternehmen bisher nur von nachrangiger Bedeutung ist.
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