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IT-Mittelstand hofft auf osteuropäische Fachkräfte
24.10.2022 Unter der angespannten Wirtschaftslage leidet auch der deutsche IT-Mittelstand. Jedoch zeigt sich dieser deutlich robuster als die Gesamtwirtschaft. Eine große Herausforderung bleibt der immense Fachkräftemangel - weshalb die Branche auf Spezialisten auch Russland und Belarus hofft.
Der Bitkom-ifo-Digitalindex für den IT-Mittelstand bildet die aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate ab und berechnet daraus das Geschäftsklima. Demnach klaffen die aktuelle Geschäftslage und Geschäftserwartungen im IT-Mittelstand derzeit weit auseinander. So wird die Geschäftslage mit 30,4 Punkten noch positiv bewertet. Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate haben sich hingegen eingetrübt: Während sie im Februar noch einen Wert von 19,3 Punkten erreichten, wurden im September -13,3 Punkte ausgewiesen.
Weitere Schwerpunkte im neuen IT-Mittelstandsbericht des Digitalverbands Bitkom sind die Themen Datenökonomie und Fachkräfte.
IT-Fachkräftemangel: 96.000 Stellen unbesetzt
Grundlage der Ergebnisse zum Thema Fachkräfte ist eine repräsentative telefonische Befragung unter 851 Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern sowie Personalverantwortlichen von Unternehmen mit drei und mehr Beschäftigten aller Branchen (Stand: 2021).Die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft, der Verwaltung und vieler Bereiche des gesellschaftlichen Lebens erfordert IT-Expertise. Doch der strukturelle IT-Fachkräftemangel bremst die Digitalisierung in Deutschland. 96.000 Stellen für IT-Spezialistinnen und -Spezialisten sind hierzulande über alle Branchen hinweg unbesetzt. Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) erwarten, dass sich der IT-Fachkräftemangel in Zukunft weiter verschärfen wird. Kleine und mittelständische Unternehmen sind vom IT-Fachkräftemangel besonders betroffen.
"Deutschland wird diese Lücke nicht über den eigenen Nachwuchs schließen können. So kann künftig nur noch jede zweite Vakanz durch inländische Fachkräfte besetzt werden. Daher muss Deutschland neben der inländischen Aus- und Weiterbildung auf IT-Fachkräfte aus dem Ausland setzen und ihre Einwanderung spürbar erleichtern", so Röhrborn. "Aktuell gibt es viele auswanderungswillige IT-Spezialistinnen und -Spezialisten in Russland und Belarus. In der Digitalwirtschaft besteht ihnen gegenüber große Offenheit - vorausgesetzt, sie haben vorher eine behördliche Sicherheitsprüfung bestanden." Daher schlägt Bitkom das Sofortprogramm #greencard22 vor, um russische und belarussische Fachkräfte schnell und unbürokratisch nach Deutschland zu bekommen.