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Die Woche in Digital: Branchentrends im Überblick
06.06.2025 Diversität ist ein großes Thema in deutschen Unternehmen - trotz gegenteiliger Wünsche aus den USA. Auch Roboter sind, anders als von der öffentlichen Meinung vielfach kolportiert, durchaus von der betroffenen Belegschaft erwünscht: Interaktiv-Trends und Branchen-Studien der Woche im Überblick.
- Diversität weiter gefragt: Fast die Hälfte (49 Prozent) der Unternehmen ab 20 Beschäftigten hat das Ziel verankert, die Diversität in der Belegschaft zu erhöhen, weitere 31 Prozent beschäftigen sich damit. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom
unter mehr als 600 Unternehmen ab 20 Mitarbeitenden in Deutschland anlässlich des internationalen Pride Month im Juni. Dabei verfolgen 14 Prozent der Unternehmen konkret definierte Ziele mit Zeitplan, 27 Prozent wollen die Diversität generell steigern. Weitere 8 Prozent geben an, entsprechende Ziele gesetzt, und momentan erreicht zu haben. Jedes zehnte Unternehmen (10 Prozent) plant solche Zielsetzungen derzeit konkret, weitere 21 Prozent diskutieren sie. Doch nicht alle Unternehmen sind hier bereits aktiv geworden: Für insgesamt 17 Prozent ist die Verankerung von Diversitätszielen aktuell kein Thema. Unlängst zeigte sich außerdem, dass selbst Firmen mit einer in den Leitlinien verankerten Diversität diese schnell über Bord gehen lassen, wenn es wirtschaftlich opportun erscheint: So berichtete u.a. die Taz
von VWs Entscheidung, die Werke in den USA mal eben aus dem Diversitätsbericht auszuklammern, seitdem Präsident Trump dort eine massive Politik gegen Vielfalt am Arbeitsplatz fährt, der deutsche Softwarekonzern SAP
hat aus denselben Gründen in den USA seine Frauenquote gestrichen.
- Deutsche offen für Roboter: Es wäre die wahre Revolution der Arbeitswelt, die KI nicht einlösen kann: Die große Mehrheit der Beschäftigten in Deutschland ist der Meinung, dass Roboter in der Fabrik die Wettbewerbsfähigkeit des Landes sichern. Drei Viertel sind überzeugt, dass Robotik dem Fachkräftemangel entgegenwirkt. Rund 80 Prozent wünschen sich, dass Roboter gefährliche, gesundheitsschädliche oder repetitive Tätigkeiten übernehmen. Zu diesen Ergebnissen kommt der Automatica Trendindex 2025
der Fachmesse Automatica. Dafür wurden insgesamt 5.000 Beschäftigte in fünf Ländern repräsentativ befragt. Ein weiterer wichtiger Treiber für Automation ist der Fachkräftemangel. Dass Robotik hier eine Lösung bietet, erwartet 75 Prozent. Besonders hohe Zustimmungswerte verzeichnet der automatica Trendindex bei der Frage, ob Robotik und Automation die Zukunft der Arbeit verbessert: Die große Mehrheit will Robotern schmutzige, langweilige und gefährliche Aufgaben in der Fabrik überlassen.
- Retouren-Kapitulation: : Knapp die Hälfte der deutschen Online-Shopper hat schon einmal ein Produkt behalten, weil der Rückgabeprozess zu kompliziert war (49 Prozent). Etwa ebenso viele finden dabei im Regelfall die Retoure über einen Online-Shop einfacher als die Rückgabe im Geschäft (56 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom
, die unter 1.006 Internetnutzerinnen und -nutzern ab 16 Jahren in Deutschland durchgeführt wurde, darunter 978 Personen, die Online-Käufe tätigen. Bei einer unkomplizierten Rückgabe ist den KundInnen eine kostenfreie Rücksendung wichtig, ebenso wie eine schnelle Rückerstattung des Kaufbetrags (je 94 Prozent). Für drei Viertel (77 Prozent) ist die Auswahl aus verschiedenen Versandanbietern relevant, damit man sich lange Wege zum Paketshop spart, und 7 von 10 halten einen längeren als den im Gesetz verankerten Rückgabezeitraum für wesentlich (68 Prozent). Jeweils 6 von 10 finden darüber hinaus, dass die Möglichkeit zur Rückgabe in einer Filiale vor Ort sowie nachhaltige Versandoptionen von Bedeutung sind (je 62 Prozent).