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Wachstum hält an: Umsatz im Onlinehandel steigt um 13,3 Prozent
05.10.2020 Das überdurchschnittliche Wachstum des E-Commerce hat in Deutschland auch im dritten Quartal angehalten. Die Zahlen der Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) zeigen weiterhin ein starkes Wachstum.
Cocooning hält an: Täglicher Bedarf und Einrichtung treiben das Wachstum
Um 34 Prozent ist das Onlinevolumen des Warengruppen-Clusters "Täglicher Bedarf" gestiegen und liegt mit einem Gesamtumsatz von 1.733 Millionen Euro (3. Q. 2019: 1.294 Millionen Euro) wie schon im 1. und 2. Quartal an der Wachstumsspitze. Das Warensegment Lebensmittel erreichte dabei mit 633 Millionen Euro im 3. Quartal 2020 ein Plus um mehr als die Hälfte im Vorjahresvergleich(+52,9 Prozent ggü. 414 Millionen Euro im 3. Quartal 2019).
Das Geld, das nicht in Reisen fließen konnte, investierten die Deutschen auch im dritten Quartal gern in Haus- und Gartenmöbel. Der Cluster Einrichtung legte mit 19,5 Prozent auf 3.205 Millionen Euro zu (3. Q. 2019: 2.682 Millionen Euro).
Überdurchschnittlich oft bestellten die Deutschen auch ihre Medikamente online. Diese Warengruppe wuchs von 220 Millionen Euro im 3. Quartal 2019 auf 312 Millionen Euro im 3. Quartal dieses Jahres.
Warengruppen-Cluster "Bekleidung" wieder auf normalem Wachstumskurs
Mit einem Wachstum um 12,2 Prozent auf 5.042 Millionen Euro hat der ECommerce-Umsatz mit Bekleidung und Schuhen (Warengruppen-Cluster "Bekleidung") wieder sein normales Wachstumstempo erreicht (3. Q. 2019: 4.496 Millionen Euro). Schaut man nur auf den Online-Handel mit Bekleidung, also ohne Schuhe, stieg dieser im dritten Quartal leicht überdurchschnittlich um 13,9 Prozent auf 3.962 Millionen Euro (3. Q. 2019: 3.477 Millionen Euro). Aufgelaufen seit Jahresbeginn liegt der Umsatz im Cluster Bekleidung bei 13.868 Millionen Euro (1.-3. Q. 2019: 12.899 Millionen Euro) und damit bei einem Wachstum von 7,5 Prozent.Warengruppen-Cluster "Freizeit" (DIY/Blumen, Spielwaren, Auto/Motorrad/Zubehör, Hobby/Freizeitartikel)
Auch der Freizeitsektor konnte mit einem überdurchschnittlichen Wachstum weiter Boden gut machen. Der gesamte Online-Umsatz des Warengruppen-Clusters stieg im 3. Quartal 2020 auf 2.274 Millionen Euro (3. Q. 2019: 2.024 Millionen Euro), ein Wachstum von 12,3 Prozent. Do-it-youself-Produkte und Auto- bzw. Motorradzubehör zeigten sich mit +17,5 Prozent bzw. +14,4 Prozent dabei besonders robust.Warengruppen-Cluster "Unterhaltung" (Bücher/Ebooks/Hörbücher, Computer/Zubehör/Spiele/Software inkl. Downloads, Elektronikartikel/Telekommunikation)
Deutlich schwächer als der Gesamtmarkt entwickelte sich das Cluster "Unterhaltung", welches nur um 6,1 Prozent auf 6.079 Millionen Euro zulegen konnte (3. Q. 2019: 5.730 Millionen Euro). Abkoppeln konnten sich auch hier die Video- und Musik-Downloads als Ersatz für Kino und Konzerte. Diese Kategorie legte online um 18,7 Prozent auf 717 Millionen Euro zu (3. Q. 2019: 605 Millionen Euro).Versendertypen im Interaktiven Handel: Onlineshops der stationären Händler laufen dem Markt weiter hinterher
Nur um 6,7 Prozent konnten die Onlineshops stationärer Händler zulegen. Sie erzielten in Summe 2.692 Millionen Euro (3. Q. 2019: 2.522 Millionen Euro) und stehen damit für nur knapp 14 Prozent des E-Commerce. Vor Jahresfrist waren es noch 14,8 Prozent Marktanteil, im 3. Quartal 2019 knapp 15 Prozent. Um etwas mehr als 1,1 Milliarden Euro legten hingegen die Online-Marktplätze auf insgesamt 9.075 Millionen Euro zu. Prozentual ist das ein Wachstum von 13,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal (7.965 Millionen Euro).Prozentual am stärksten konnten erneut die Shops der klassischen Versandhändler wachsen. Sie erreichten 3.495 Millionen Euro, 17,3 Prozent mehr als im 3. Quartal 2019 (2.980 Millionen Euro). Mit einem Wachstumssprung um 10,9 Prozent auf 2.957 Millionen Euro (3. Q. 2019: 2.688 Millionen Euro) verpassten die reinen Onlinehändlern im dritten Quartal nur knapp die Grenze von 3 Milliarden Euro, lagen aber auch leicht unter dem Marktwachstum.
Trotz der Delle im ersten Quartal wird der E-Commerce-Umsatz allein mit Waren nach Einschätzung des bevh in 2020 die 80 Milliarden. Euro-Marke erreichen. Für den Gesamtmarkt des Interaktiven Handels mit physischen Gütern rechnet der bevh mit einem Wachstum von 10 Prozent auf rund 82 Milliarden Euro brutto. "Je nach Entwicklung der kommenden drei Monate kann der gesamte E-Commerce, inklusive Dienstleistungen, noch die 90 Milliarden Euro-Grenze überspringen. Sobald Reisen und Veranstaltungen wieder online gebucht werden, wird das Marktvolumen des E-Commerce mit Endverbrauchern sicher mehr als 100 Milliarden Euro inkl. Umsatzsteuer erreichen," prognostiziert bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer .