BVDW: Zehn Thesen, wie sich die Geschäfte um den Onlinehandel entwickeln
22.03.2013 Von den signifikant steigenden Wachstumsraten des Onlinehandels dürften Vertreter anderer Marktsegmente nur träumen. Die Fachgruppe E-Commerce im Bundesverband Digitale Wirtschaft hat das Marktsegments analysiert und zehn Thesen zur Zukunft des digitalen Commerce formuliert.
- Der Kunde fordert, alle Produkte jederzeit auf jedem Kanal kaufen zu können. Unternehmen, die sich auf einen Kanal konzentrieren bzw. die Kanäle unterschiedlich behandeln, verlieren künftig stark an Bedeutung.
- Pure Player werden ihre Strategie sukzessive und zeitnah um weitere Kanäle erweitern müssen. Flagshipstores der ECommerce-Marktführer werden ein wichtiger Bestandteil der Strategie.
- Der stationäre Einzelhandel, bislang das "Stiefkind" der digitalen Revolution, wird über Dienste wie Location Based Services in die digitale Wertschöpfungskette integriert.
- TV-Commerce wird erste nennenswerte Umsätze erzielen - allerdings nur im Zuge einer dynamisch vernetzen Multiple-Screen-Strategie.
- Die Omnipräsenz von Preisvergleichssuchmaschinen wird den Wettbewerb verschärfen und zu einer Polarisierung des Marktes führen. Während im Massenmarkt nur Kostenführer dominieren, gibt es parallel zahlreiche Premium-Nischen. In der Mitte wird kein Platz mehr sein.
- Dem Großteil der Transaktionen im Digital Commerce geht eine Informationssuche in sozialen Netzwerken voran, die in der Regel kaufentscheidend ist.
- Die Kommunikation im Marketing wandelt sich schrittweise grundlegend - von einer One-to-Many-Broadcast-Kommunikation, der zunehmend misstraut wird, hin zu einer Many-to-Many-Kommunikation auf Augenhöhe mit dem Kunden. Dies ist das Ende von "Marketing as we know it."
- Digitale Bezahlverfahren und Mobile-Payment-Lösungen werden klassische Zahlungsmethoden mehr und mehr ersetzen.
- Die allgegenwärtige mobile Intelligenz macht viele Services vor Ort überflüssig, die keinen echten Mehrwert bieten. Dies führt in einigen auf die Kundenberatung ausgerichteten Branchen wie Reisebüros, Banken etc. zu einem dramatischen Strukturwandel.
- Digital Commerce ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und keine First-Mover-Nische mehr. Entsprechend müssen sich Anbieter den "normalen" gesellschaftspolitischen Diskussionen auch in der Öffentlichkeit stellen.