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Wie der Fachkräftemangel Innovationen ausbremst
28.07.2020 Eine aktuelle Studie, mit Fokus auf die IT-Branche, zeigt, dass jeder dritte IT-Experte in Deutschland bereits heute merkt, dass aufgrund des Fachkräftemangels die Innovationskraft gehemmt wird.
Die Studie geht der Frage nach: Wie arbeiten die IT-Experten und IT-Expertinnen in Deutschland heute - und was wünschen sie sich für morgen? Dabei wird deutlich: Der IT-Fachkräftemangel hemmt die Innovationskraft der Branche und Deutschland hinkt in Sachen Technologien der Zukunft hinterher. Die Befragten sehen die Integration von Quereinsteigern und Fachkräften aus dem Ausland als mögliche Lösung hierfür.
Männer und Frauen sollten im Job gleichbehandelt werden - davon sind 90 Prozent der befragten IT-Experten und IT-Expertinnen überzeugt. Ein wünschenswerter Anspruch, dem die Realität jedoch nicht standhält. Denn immerhin 17 Prozent geben auch zu, einen Kollegen oder eine Kollegin aufgrund ihres Geschlechts schon einmal anders behandelt zu haben und mehr als die Hälfte der Frauen (66 Prozent) wurde benachteiligt. Derartige Diskriminierungen wirken sich auf die Bezahlung ebenso wie auf die Karriere der Frauen in der IT-Branche aus. Zum einen erkennbar an der nachteiligen Behandlung beim Gehalt (52 Prozent) und zum anderen bei der Beförderung (31 Prozent).
Der Gender Pay Gap ist auch in der IT-Branche an der Tagesordnung. Die Forderung nach mehr Gehaltstransparenz wird vor allem von den befragten Frauen (49 Prozent) gestellt - dies sehen aber nur 38 Prozent der Männer als geeignete Maßnahme für Chancengleichheit. Doch welche Alternativen könnten in der bisher noch stark männerdominierten IT-Branche für Gleichberechtigung sorgen? Zu den Top-3-Maßnahmen zählen laut Studie eine entsprechende Unternehmenskultur, die Chancengleichheit fördert (62 Prozent), objektive Leistungsbewertungen (58 Prozent) und flexible Arbeitstagsgestaltung (46 Prozent).
Die Studie zeigt außerdem, wie der IT-Fachkräftemangel gelöst werden soll: Quereinsteiger und Experten aus dem Ausland sollen es richten. Der IT-Fachkräftemangel hat sich in den letzten Jahren drastisch verschärft. Derzeit wandeln sich allerdings durch die Corona-Krise die Verhältnisse von einem bis dahin stark Bewerber-zentrierten Markt zugunsten der Arbeit- und Auftraggeber, die aktuell eine größere Auswahl an hochqualifizierten IT-Mitarbeitern und IT-Freelancern als vor der Pandemie haben. Fraglich ist hingegen, ob dieses Verhältnis langfristig aufrechterhalten werden kann, da schon sehr lange ein immenser Teil an IT-Experten fehlte. Und fehlende Experten bedeuten massive Folgen wie die aktuelle So arbeitet Deutschland-Studie bestätigt: Fehlendes Wissen (43 Prozent), schlechtes Betriebsklima (39 Prozent) und verminderte Arbeitsqualität (35 Prozent) sehen die befragten IT-Fachkräfte als schwerwiegendste Auswirkungen durch einen Mangel an Kandidaten auf dem Arbeitsmarkt.
Die Studienergebnisse machen zudem deutlich, dass sowohl die Integration von Quereinsteigern (45 Prozent) als auch von Fachkräften aus dem Ausland (37 Prozent) als Chance für die Branche gesehen werden. So merkt jeder Dritte bereits heute, dass aufgrund des Fachkräftemangels die Innovationskraft gehemmt wird. Damit Deutschland nicht den Anschluss im IT-Umfeld verliert, braucht es laut befragten IT-Experten zukünftig Know-how in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz (KI) (77 Prozent), Cloud Solutions (53 Prozent) und Internet of Things (IoT) (41 Prozent). Obwohl diese Technologien als zukunftsträchtig eingeschätzt werden, haben beispielsweise erst 20 Prozent der Befragten an der (Weiter-)Entwicklung der KI-Technologie und nur 17 Prozent an der IoT-Technologie gearbeitet. Vertrauensarbeitszeit erwünscht - denn Leistung entscheidet Anstatt der Uhrzeit sollte, laut 60 Prozent der befragten IT-Fachkräften, die Erledigung der täglichen To-Dos den Feierabend einläuten. Ob die Programmierung einer Software, die Gestaltung einer IT-Architektur oder das IT-Beratungsgespräch mit dem Kunden: Für mehr als die Hälfte (55 Prozent) kennzeichnet auch tatsächlich der erfolgreiche (Tages-)Abschluss der eigenen Projekte das Ende des Arbeitstages. Laut Studienergebnissen plädieren 58 Prozent für Vertrauensarbeitszeit, denn dabei zählt für 35 Prozent Leistung mehr als das Absitzen der Arbeitszeit.