Verkehrswende: Fast die Hälfte hält digitale Dienste für entscheidend
07.09.2023 45,4 Prozent der Deutschen stufen digitale Mobilitätsdienste als entscheidend für die Verkehrswende ein und mehr als die Hälfte (51,4 Prozent) ist überzeugt, dass insbesondere digitale Verkehrsdienste, die Daten und Informationen zur Verkehrslage in Echtzeit bereitstellen, die Verkehrswende positiv beeinflussen.
"Die Umfrageergebnisse zeigen eines deutlich: Digitale Technologien und Dienste sind Teil der Lösung, um die Verkehrswende zu beschleunigen und somit Bürger, Umwelt und Verkehrsinfrastrukturen zu entlasten", sagt Oliver Süme , Vorstandsvorsitzender vom eco Verband. Die diesjährige IAA trägt das Motto "Experience Connected Mobillity" - doch bis dahin sei es in Deutschland noch ein weiter Weg.
Ursächlich für das fehlende Tempo insbesondere, dass seitens der Unternehmen und der VerbraucherInnen noch Vorbehalte und Unsicherheiten gegenüber dem Bereitstellen von Mobilitätsdaten bestehen. So sei es beispielsweise nach wie vor unklar, ob die Hoheit über die Daten vernetzter Fahrzeuge bei Herstellern, Fahrzeughaltern oder den Nutzern liege, ebenso fehle es an Kenntnis rechtssicherer Möglichkeiten zur Anonymisierung personenbezogener Daten.
Verband fordert bessere Verfügbarkeit von Mobilitätsdaten
Seine Forderung und Handlungsempfehlungen an die Politik hat der eco Verband in einem Leitlinien-Papier veröffentlicht, um den Weg zur digitalen Transformation des Mobilitätsökosystems zu ebnen und die Verkehrswende zu beschleunigen. Demnach braucht es jetzt einen klaren Rechtsrahmen für Mobilitätsdaten und einheitliche Datenstandards sowie eine größere Anzahl an verfügbaren Daten. Gerade die öffentliche Hand müsse hier eine Vorreiterrolle einnehmen. "Die Datenbestände der öffentlichen Hand und von kommunalen Verkehrsunternehmen sind für Smart-City-Projekte und vernetzte Mobilität von enormer Bedeutung. Um die Verfügbarkeit dieser Daten zu verbessern, braucht es einen Rechtsanspruch auf Open Data der öffentlichen Hand und eine bessere technische und personelle Ausstattung der Kommunen", so Süme.
Für die vollständige Hebung der Potenziale von Mobilitätsdaten müsse zudem die notwendige Infrastruktur ebenso geschaffen und ausgebaut werden, um die entsprechenden Datenmengen auch verarbeiten zu können. Dies gelte in Bezug auf die Gigabitinfrastruktur, Speicherkapazitäten in Rechenzentren und smarte Verkehrsinfrastrukturen. Auch hier bestehe in Deutschland nach wie vor Aufholbedarf. Das komplette Leitlinien-Papier steht kostenlos zum Download bereit.