EMail-Marketing 2025: Technisch ausgereift, strategisch lückenhaft
30.04.2025 Während deutsche Unternehmen beim EMail-Marketing technisch aufholen, hapert es häufig an Strategie, Nutzerzentrierung und Barrierefreiheit - mit teils gravierenden Folgen.








Zu den positiven Entwicklungen zählt die wachsende technische Professionalität: 83 Prozent der Unternehmen nutzen zertifizierte EMail-Service-Provider - zwölf Prozent mehr als noch 2021. Auch die Personalisierung nimmt zu: 66 Prozent der Newsletter sprechen EmpfängerInnen inzwischen individuell an. Die Versandfrequenz steigt ebenfalls - fast jedes dritte Unternehmen verschickt inzwischen häufiger Nachrichten, jedes vierte hat sie seit 2021 sogar verdoppelt.
Strategisch herrscht Nachholbedarf
Deutlich schlechter fällt die Bewertung bei strategischen Elementen aus. Zwei Drittel der Unternehmen verzichten auf Willkommensmails, 43 Prozent melden sich erst über einen Monat nach Anmeldung erstmals bei neuen EmpfängerInnen. Auch in Sachen Datenstrategie bleibt viel ungenutzt: 35 Prozent erheben keine weiteren Informationen außer dem Namen, verzichten auf Feedback oder Tracking.Ein besonders kritisches Defizit zeigt sich in der Barrierefreiheit. Nur 13 Prozent der untersuchten E-Mails erfüllen die Mindestanforderungen an digitale Zugänglichkeit - obwohl ab Juni 2025 gesetzliche Vorgaben in Kraft treten.
Beim Nutzenversprechen herrscht ebenfalls Nachholbedarf: Nur fünf Prozent der Unternehmen machen transparent, wofür zusätzliche Angaben wie Interessen oder Präferenzen verwendet werden.
Im Ranking der besten Anbieter im E-Mail-Marketing liegt REWE erneut auf Platz eins, gefolgt von EMP und ZooRoyal. Sie überzeugten durch konsistente Automatisierung, klar kommunizierten Kundennutzen und rechtssichere Prozesse.