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Deutsche Umwelthilfe: Onlinehandel verweigert Rücknahme von Elektrogeräten
25.08.2016 Vor allem Onlinehändler verweigern nach Recherchen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) die Rücknahme von alten Elektrogeräten. Die DUH spricht von "Sabotage".
Das betrifft Händler, deren Verkaufs-, bzw. Versand- und Lagerfläche für Elektrogeräte mehr als 400 Quadratmeter groß ist.
Von Juli bis August 2016 hat die DUH 45 große Elektrofachgeschäfte, Baumärkte, Möbelhäuser und Online-Händler besucht und die Rückgabemöglichkeiten für alte Elektrogeräte überprüft. Das Ergebnis: Die Mehrheit informiert die Verbraucher nicht oder fehlerhaft, erschwert die Rückgabe durch zusätzliche Kosten, lange Wartezeiten oder einen hohen Packaufwand. Manche Händler nahmen die Geräte gar nicht zurück. "Bisher profitiert der Handel von der schwer nachzuweisenden Größe der Verkaufs-, bzw. Versand- und Lagerfläche von Elektrogeräten, die laut Gesetz 400 Quadratmeter überschreiten muss", moniert der DUH. Besonders im Onlinehandel sind die Kunden nicht in der Lage, eine behauptete kleinere Versand- und Lagerfläche zu überprüfen. Die DUH fordert nun, diese Praxis sofort zu beenden, Verbraucher aktiv aufzuklären und die Rückgabe einfach und verbraucherfreundlich zu gestalten.
Wegen Rücknahmeverweigerung hat die DUH die Branchenriesen Amazon und Ikea bereits abgemahnt. Inzwischen liegen weitere Hinweise von Verbrauchern vor, deren Altgeräte nicht entgegengenommen wurden. Diese beträfen unter anderem Amazon: Der Deutschen Umwelthilfe lägen Anfragen von Verbrauchern vor, die Amazon abgewiesen hätte, als diese defekte Elektrokleingeräte zurückzugeben wollten. Stattdessen riet der Amazon-Kundenservice, die Geräte einfach in den Hausmüll zu werfen.