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Checkliste: Cloud-Shopsysteme richtig auswählen

19.09.2014 Bei der Auswahl eines Shopsystems kann man vieles falsch machen - und ist dann jahrelang an die Software gebunden. Wobei Sie bei der Wahl einer Cloud-Lösung achten sollten, zeigt diese Checkliste.

 (Bild: Samsung)
Bild: Samsung
Aus Sicht eines Shopbetreibers spricht vieles dafür, Shopsystem und Hosting (Betrieb) aus einer Hand zu beziehen: Auf diese Weise entfällt lästiger Wartungsaufwand, die Kosten bleiben kalkulierbar und auch System-Ausfälle müssen dem Shopbetreiber nicht mehr den Schlaf rauben.

Die Lösungen, die unter den Begriffen Software-as-a-Service oder Cloud angeboten werden, sind aber sehr unterschiedlich und nicht immer direkt vergleichbar. Nicht jede Lösung ist beispielsweise für deutsche Händler geeignet. Auch die Größe von Sortiment und Bestellvolumen spielt eine Rolle bei der Auswahl der geeigneten Shoplösung. Websale hat daher fünf Hauptbereiche identifiziert, die Onlinehändler bei der Auswahl einer SaaS-Shopsoftware beachten sollten.

Der deutsche Shopsystemhersteller Websale zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser hat einen Kriterienkatalog veröffentlicht, der Shopbetreibern bei der Wahl des passenden Systems helfen soll.

Software und Betrieb: Häufig wird eine Shopsoftware auf einem beliebigen Serversystem installiert. Der Serverbetreiber ist kein Spezialist für die installierte Software oder gar deren verantwortliches Entwicklungshaus und kann daher die Software auch nicht für den Händler supporten und im laufenden Betrieb updaten. Optimalerweise betreibt der Shopsystem-Hersteller die Cloud selbst bzw. unterstützt den Hoster mit Support. In diesem Fall sind Shopsoftware und Serverbetrieb bestens aufeinander abgestimmt und die Server können beispielsweise schon vor der Einspielung eines Updates auf die zu erwartende Last abgestimmt werden. Ein gutes Konzept sieht dabei unterbrechungsfreie Updates vor, die im Rahmen der Betriebs-Dienstleistung laufend für alle Shops eingespielt werden. Die Händler profitieren "in Echtzeit" von der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Software sowie einem Betrieb, der stets auf die Software abgestimmt ist. Bei Shopsoftware-as-a-Service ist dies technisch möglich, aber nicht jeder Hersteller bietet die Leistung automatisch an. Darüber hinaus gibt es bei diesem Konzept genau einen verantwortlichen Ansprechpartner für Software und Serverbetrieb, der den Support für das Gesamtsystem gibt.

Datenschutz: Um dem europäischen Datenschutz gerecht zu werden, sind Systemanbieter Voraussetzung, bei denen die Shops auf Servern innerhalb der EU, idealerweise innerhalb Deutschlands, gehostet werden. Über einen Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung im Sinne des § 11 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) sollten zudem die Weisungen bezüglich der Bearbeitung von Kundendaten festgelegt werden. Ein guter Shop-Dienstleister bietet hierfür Unterstützung. Genaues Hinsehen lohnt sich beim Firmensitz: Wenn der Server-Betreiber in den USA beheimatet ist, unterliegt das Unternehmen dem Patriot Act, auch wenn die Server für seine europäischen Kunden in Europa stehen. Damit ist in der Regel eine Unvereinbarkeit mit deutschem Recht gegeben, was den Schutz von Kundendaten betrifft.

Gesamtkosten: Generell fallen für jeden Shop zunächst initiale Aufwände für die Auswahl des Systems, Konfiguration, Erst-Design, Schnittstellenanbindungen und technische Bereitstellungen an. Nach dem Projektstart ergeben sich laufende Aufwendungen für Betrieb, Updates, Wartung, gegebenenfalls Support und die Integration neuer Features. Systeme, deren laufende Kosten sich über eine Beteiligung am Umsatz des Händlers finanzieren, können für kleinere Mittelständler und E-Commerce-Einsteiger mit geringen Umsätzen zunächst reizvoll sein. Bei steigenden Umsätzen kann sich die Schere allerdings umkehren: Die mit hohen Marketingkosten erkauften höheren Umsätze muss der Händler nun auch noch beim Shopnbetreiber "bezahlen". Je nach Geschäftsmodell und -entwicklung sind die Abrechnungsmodelle daher genau zu prüfen.

Datenhoheit: Die Datenhoheit sollte selbstverständlich beim Händler liegen, dabei sollte klar vereinbart sein, dass der Händler auch zu jeder Zeit auf seine Daten zugreifen kann. Andere Vereinbarungen sind für einen professionellen Onlinehandel nicht vertretbar. Auch die Datenübergabe bei Beendigung des Vertrages sollte vorab klar geregelt sein, damit es bei einem geplanten Wechsel des Shopsystems nicht zu Datenverlusten kommt. In einer Do-it-yourself-Umgebung sollte auch vor jedem Update sichergestellt werden, dass alle alten Daten gesichert sind. Besser ist es, wenn Datensicherungen ohne gesonderten Auftrag Standardservice des Systembetreibers sind.

Verfügbarkeit: Ein Shop bringt nur Umsatz, wenn er online ist. Hierbei ist nicht nur die Verfügbarkeit im Sinne eines normalen IT-Betriebs gemeint, sondern speziell im Hinblick auf das Internet. Selbst qualifizierte IT-Fachleute haben in der Regel keine belastbaren Erfahrungen mit den Anforderungen des Internet-Betriebs, speziell des Shop-Betriebs. Um Updates unterbrechungsfrei im laufenden Betrieb einzuspielen, sind ein gewisses Know-how und gute Vortests notwendig. Zudem wird es noch wesentlich komplexer, wenn es um die Abwehr von Angriffen geht, bei denen versucht wird, Daten zu erlangen oder den Händler zu erpressen. Denn die Abwehr von Angriffen beispielsweise mit XSS, DDoS oder Hacking, die zu hohen Umsatz- und Imageverlusten führen können, erfordert Spezialisten unter den Internet-Profis, sowohl bei der Programmierung der Software als auch beim Betrieb - und ganz spezielle zusätzliche Hardware und Software zum Schutz. Laufende Systemprüfungen von externen Zertifizierern runden dies ab. Nur so ist dauerhaft eine durchgängige Verfügbarkeit und hohe Sicherheit jedes Shops zu garantieren. Lassen Sie sich also die Expertisen und Zertifizierungen Ihres Dienstleiters belegen.
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