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Eco-Verband: 2017 profitiert der stationäre Handel von der Digitalisierung

21.12.2016 Der Internetverband Eco sieht Szenarien, wie der stationäre Handel ab 2017 stärker ein Teil der Wirtschaft im Internet wird. Einige Online-Marktsegmente erscheinen gesättigt und ein "Hybrider Handel" entsteht.

 (Bild: ECE)
Bild: ECE
Der stationäre Handel kann künftig beim Kunden mit neuen digitalen Services für Beratung, Kauf und Lieferung punkten. So könnten auch kleinere Läden mit intelligenten Konzepten der großen Konkurrenz - von Amazon bis Zalando - Paroli bieten. Diese These vertritt der Branchenverband Eco zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser .

"Seit über zehn Jahren wandern Umsätze massiv vom stationären Handel ab in den Online-Handel. 2017 könnte insofern einen Wendepunkt markieren, als für manche Sortimente eine Sättigung dieser Entwicklung absehbar ist", glaubt Georg Rainer Hofmann ‘Georg Rainer Hofmann’ in Expertenprofilen nachschlagen Leiter der Eco-Kompetenzgruppe E-Commerce.

Der stationäre Handel kann der Eco-Meinung zufolge profitieren, indem er am Point of Sale die Annehmlichkeiten des digitalen Shoppings und die Vorteile der Offline-Welt enger miteinander verzahnt. Wie schnell und effektiv das gelingt, hängt stark mit den Produkten zusammen, die vertrieben werden: Wenn es um Frische, Qualität und beratungsintensive Anschaffungen geht, schätzen Kunden die Möglichkeiten der haptischen, olfaktorischen und emotionalen Informationsflüsse im Rahmen des stationären Einkaufs. Sie ziehen einen Besuch beim stationären Händler vor, gegebenenfalls in Ergänzung zu den im Internet verfügbaren Informationen über das Produkt, heißt es seitens Eco.

Der Verband meint, dass insbesondere Händler profitieren, die Kunden die Möglichkeit geben, sich zunächst ausgiebig online zu informieren, bevor sie überhaupt einen Fuß in ihr Geschäft setzen. Öffnungszeiten, Anfahrt- und Parkplatzsituation und eine Kontaktmöglichkeit (Telefon, Mail) sollten daher leicht auffindbar sein. Kunden schätzen es auch sehr, einen Artikel online zu reservieren oder schon online zu kaufen und "in Besitz nehmend" abzuholen. Solche "Click & Collect"-Kunden begutachten die Ware vor Ort nochmals und kommen auch mit Verkaufsmitarbeitern in Kontakt. Es kann ein persönliches Verhältnis zum Kunden aufgebaut werden.

"Online" macht Handel vor Ort attraktiver

ECommerce-Geschäftsmodelle mit lokalem Bezug könnten künftig sogar die Same-Day-Delivery der großen Online-Händler überbieten: Lokale innerörtliche Lieferdienste bringen den Kunden binnen weniger Stunden die im Laden um die Ecke per digitalem Einkaufszettel bestellten Waren nach Hause. Entsprechende lokale Liefer-Infrastrukturen bestehen häufig bereits, etwa in Form der Essen-auf-Rädern-Lieferdienste, die so ihr Angebots-Spektrum erweitern könnten. Das Interesse ist groß: Die Lieferung von Lebensmitteln gewinnt zumindest in den Großstädten immer stärker an Fahrt; große Handelsketten und Amazon haben bereits begonnen, hier ihre Marktposition zu markieren.

Neue Kunden gewinnen lokale Einzelhändler auch, wenn sie Offenheit zeigen für Kooperationen mit Online-Shops. So könnte ein lokaler Lebensmittelhändler mit einem Online-Angebot für Delikatessen kooperieren: Der Online-Shop würde in diesem Fall Regalflächen oder Platz im Kühlregal bei stationären Einzelhändlern anmieten. Kunden könnten so einfach und bequem die im Internet bestellten Spezialitäten vor Ort im gemieteten Regalfach abholen. So wird die Kühlkette eingehalten und der lokale Händler profitiert von einer Gebühr und von neuen Kunden, die den eigenen Laden betreten.

"Der künftig erfolgreiche stationäre - dann "hybride" - Handel wird das Internet nicht als Gegner betrachten, sondern als große Chance", so das Resümee von Hofmann.
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