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Daten-GAU: Alexa verschickt hundertfach fremde Sprachaufzeichnungen

20.12.2018 Durch einen Fehler von Amazon fielen rund 1.700 Alexa-Sprachaufzeichnungen in die Hände eines Unbefugten. Sie stammten aus dem Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad eines fremden Benutzers. Das berichtet das Computermagazin c't zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser . Besonders bemerkenswert: Trotz Hinweises versuchte das Unternehmen die beispiellose Panne einfach zu verschweigen. Nicht einmal der betroffene Nutzer wurde von Amazon unterrichtet.

 (Bild: Amazon)
Bild: Amazon
Der Alexa-Sündenfall, über den das Computermagazin c't in Ausgabe 1/2019 berichtet, beginnt damit, dass ein Kunde von seinem Recht auf Selbstauskunft nach DSGVO Gebrauch macht. Daraufhin konnte er nicht nur seine eigenen Daten herunterladen, sondern auch rund 1.700 Alexa-Sprachaufzeichnungen aus Wohnzimmer, Schlafzimmer und Bad einer fremden Wohnung. Er informierte Amazon, doch das Unternehmen antwortete ihm nicht, sondern löschte lediglich die Dateien vom Server.

Der Kunde hatte sie jedoch vorher gesichert und gab sie vertraulich an die Experten des Magazins weiter. Anhand des Inhalts der Aufzeichnungen, etwa der Nennung von Namen und Abfragen lokaler Wettervorhersagen, konnte die Redaktion den betroffenen Echo-Besitzer rasch identifizieren. Dieser fiel aus allen Wolken, denn Amazon hatte ihn nicht über das Datenleck informiert, obwohl man dort bereits davon wusste.

Zu diesem datenschutzrechtlichen GAU kam es, weil Amazon die Sprachaufzeichnungen unbefristet speichert und weil es offenbar fatale Lücken in den Verarbeitungsprozessen der Alexa-Daten bei Amazon.de zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser gibt. Es ist genau der Präzedenzfall eingetreten, vor dem Daten- und Verbraucherschützer so eindringlich warnen. Denn unabhängig von der Frage, ob es sich um einen unglücklichen Einzelfall handelt oder nicht, beweist die Panne, dass Amazon keine ausreichenden Maßnahmen zum Schutz der persönlichen Daten von Alexa-Nutzern getroffen hat.
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