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Kaufverhalten

Trotz Corona: Deutsche wollen Geschenkebudget nicht kürzen

09.09.2020 Trotz Corona-Krise planen die Konsumenten, auch in diesem Jahr ihre Ausgaben für Weihnachtsgeschenke nicht zu senken. Welche Auswirkungen das auf den lokalen Einzelhandel hat:

 (Bild: Pxhere)
Bild: Pxhere
Der lokale Einzelhandel konnte während der Corona-bedingten Beschränkungen deutlich von der zunehmenden Aufmerksamkeit der Konsumenten profitieren, wie die Ergebnisse einer Studie von Rakuten Advertising zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser , zeigen. So kauften 27 Prozent der deutschen Verbraucher vermehrt bei lokalen Händlern ein. Dieser Wert stieg nach den Lockerungen sogar um weitere fünf Prozent an.

Auch auf den lokalen Einzelhandel im kommenden Feiertagsgeschäft haben zwei Studienergebnisse Auswirkungen: der stets wachsende Onlinehandel und die trotz Krise beständige Gewissheit, dass die Budgets der Verbraucher zu Weihnachten nicht gefährdet sind. Denn die Mehrheit (60 Prozent) sieht in diesem Jahr keine Senkung ihres Geschenkebudgets vor.

Festtagsstimmung trotz COVID-19: Geschenkekauf vornehmlich online


Aufgrund der bundesweiten Beschränkungen suchten deutsche Verbraucher Einkaufsalternativen, ohne sich dem Risiko einer möglichen Ansteckung auszusetzen. 52 Prozent entschieden sich daher für das Internet. Im Bereich des lokalen Einzelhandels gab es zudem eine interessante Entwicklung: Zunächst aus Solidarität kauften deutsche Verbraucher verstärkt bei lokalen Shops ein, die vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie vor allem auf den In-Store-Handel angewiesen waren - solange diese ein Online-Angebot hatten oder kurzfristig auf die Beine stellen konnten. Interessanterweise jedoch stieg der Anteil jener, die ihr Haushaltsbudget zugunsten lokaler Geschäfte anhoben, nach den Lockerungsmaßnahmen weiter an (33 Prozent).

Das Shopping-Verhalten der zweiten Jahreshälfte wird daher besonders von zwei Trends geprägt sein: Zum einen wird die Mehrheit deutscher Verbraucher weiterhin Online-Angebote nutzen, um ihre Einkäufe zu tätigen. Zum anderen werden über die Hälfte der deutschen Verbraucher (51 Prozent) ihren Shopping-Fokus vor allem auf die kommenden Feiertage im Dezember ausrichten, während 36 Prozent daneben auch besondere Aktionstage wie Cyber Monday für ihre Einkäufe nutzen werden.

Selbst in Krisenzeiten freuen sich deutsche Verbraucher auf die Feiertage und wollen nicht auf den Geschenkekauf verzichten. Auch eine drohende zweite Infektionswelle scheint diese Vorfreude nicht zu schmälern: Deutsche Verbraucher planen, ihr Haushaltsbudget hinsichtlich der kommenden Weihnachtsfeiertage nicht zu senken - selbst wenn bundesweite Beschränkungen erneut in Kraft treten sollten. Insgesamt 85 Prozent belassen ihr Budget auf dem gleichen Level wie im Vorjahr (53 Prozent) oder planen, ihr Budget für diesen Zweck sogar anzuheben (32 Prozent).

Consumer First: Lokale Händler müssen ihre Strategien neu ausrichten


An dieser Stelle ergibt sich für den lokalen Einzelhandel eine große Chance langfristig oben mitzuspielen: KMUs können die nun erlangte Aufmerksamkeit der Kunden für den lokalen Handel nutzen, um Verbraucher im Rahmen der Feiertagssaison langfristig an sich zu binden und trotz herrschender Pandemie Umsätze zu generieren.

Dazu müssen kleine und mittelständische Unternehmen ihre Marketing-Strategien und Online-Angebote den Trends anpassen, die die zweite Jahreshälfte dominieren werden. Denn darüber hinaus gaben auch 26 Prozent der deutschen Verbraucher an, dass sie Einkäufe bei nationalen Händlern bevorzugen werden. Dabei sind Aspekte rund um den Versand wie Versandkosten, Zollgebühren und Lieferzeit nach wie vor die Hauptbeweggründe, den Einkauf nicht auf internationalen Märkten tätigen zu wollen.

Internationale Händler können ihren Kunden Anreize bieten, um ihren Bedenken entgegenzuwirken. Sie können beispielsweise dafür sorgen, dass ihre Bestände stets aktuell und gefüllt sind. Durch die sofortige Verfügbarkeit werden langwierige Verarbeitungsprozesse beschleunigt und Versandzeiten folglich reduziert. Darüber hinaus können sie zum Beispiel im Falle einer Retoure auf Versandkosten verzichten, die ansonsten den Verbrauchern auferlegt werden würden, um den Einkauf in ihrem Shop für internationale Kunden attraktiver zu machen.

Auch wenn der Großteil der deutschen Verbraucher nicht plant, ihr Budget zu senken, so lieben sie es Geld zu sparen: Rund ein Drittel der Verbraucher gab an, dass Sales-Aktionen und andere Angebote sie in ihren Weihnachtseinkäufen beeinflussen würden. So stellen der kostenlose Versand (26 Prozent), Rabatte, Coupons und Gutscheine (22 Prozent) und besondere Deals wie "2-für-1" (21 Prozent) die überzeugendsten Sonderangebote dar.

Zur Weihnachtssaison könnten sich selbst für den lokalen Einzelhandel in Deutschland zusätzliche Zielgruppen und folglich weitere Absatzmärkte eröffnen: So gab die Mehrheit französischer und chinesischer Verbraucher (jeweils 46 Prozent) an, dass sie ihre Geschenkeinkäufe am Ende dieses Jahres bzw. Anfang des kommenden Jahres auf den europäischen Markt auszuweiten planen.

Im Auftrag von Rakuten Advertising führte Qualtrix im Juni und Juli 2020 eine Online-Umfrage unter insgesamt 8.673 Erwachsenen in 15 Staaten und Regionen durch: in Deutschland (1.011 Erwachsene), Frankreich, UK, Brasilien, Australien, Kanada, China, Hong Kong, Neuseeland, Singapur, Südkorea, USA.
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