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Die SEOs machen das Internet kaputt
19.03.2012 Sie machen einen wirklich guten Job, die deutschen und internationalen SEOs. Und sind auf dem besten Weg, das Internet kaputt zu machen.
So würde es gehen, wenn alle zusammenarbeiten würden (Schwarmintelligenz!) und immer an den Nutzer denken. Tatsächlich werden viele, viele tausend hochintelligente Menschen mit viel Geld dazu gebracht, diese Methoden auszunutzen. Sie testen Schlagwortkolonnen auf tausenden von Websites, sie züchten Keyword-Haufen in Linkfarmen und sie ordnen Wörter auf Seiten dann so, dass sie Suchmaschinen orgiastisch zufrieden stellen.
Das Ergebnis ist so, dass die SERPs vollgepropft sind mit sinnlosen Suchtreffern. Unsägliche Affiliate-Seiten beispielsweise, die ausschließlich bestehen aus sinnlosen Stichwörtern, Affiliate-Links (und Google-Anzeigen). Unsägliche Personensuchmaschinen, die ausschließlich bestehen aus sinnlosen Namen, Affiliate-Links (und Google-Anzeigen). Oder unsägliche Preisvergleichsportale, die ausschließlich bestehen aus überteuerten Produkten, Affiliate-Links (und Google-Anzeigen).
Wenn ich viele hochbezahlte IT-Experten darüber diskutieren höre, wie man es anstellt, dass die von eigenen Linkfarmen erzeugten Backlink-Strukturen möglichst nahe an natürlich entstandene Backlink-Strukturen kommen ("wenn sie schon viele hochwertige Links besitzen, dann müssen sie zur Optimierung der Positionierung eben auch schwächere Backlinks akquirieren, damit es natürlicher aussieht") - spätestens dann wird offensichtlich: Hier läuft etwas ganz prinzipiell falsch.
Um es deutlich zu machen: Wer SEO-Strategien anwendet, der schummelt. Whitehat-SEO ist legal geschummelt. Blackhat-SEO ist verboten geschummelt. Aber beides ist geschummelt. Business macht natürlich auch SEO. Wir schummeln legal, wie viele hunderttausend andere auch. Aber legal ist eben nicht legitim.
Und in der Summe macht das ganze Geschummel das Internet kaputt. Wenn da nicht die Suchmaschinen vor wären. Googles Anti-SPAM-Chef Matt Cutts hat angekündigt, im Rahmen der semantischen Offensive von Google werde es "den überoptimierten SEO-Seiten an den Kragen gehen ". Wenn das der Fall ist, dann zünde ich Google eine Kerze an. Oder kaufe aus Dankbarkeit doch ein Android-Phone.
Dann bekommt Content vielleicht wieder einen höheren Stellenwert gegenüber mit Füllwörtern zusammengeschmierter Keyword-Listen (wenn auch die SEOs hier schon wieder SEO-Optimierungsstrategien schmieden ). Und sie können interessante, relevante Geschichten erzählen. 33 oder mehr.